Full text: Sophie, die Kinderfreundin, oder die ersten Blicke des Kindes in sich und von da in die Welt

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lr'chen, dankbaren Empfindungen. Er blieb vor dem 
Bäumchen stehen, besah dessen schiefe, unfruchtbare 
Seiten, und sprach? Das Bäumchen kommt mir 
vor, wie ein Kind; wenn es nicht pon lieben 
Menschen gepflegt wird, so wächst es schief an 
Körper und unfruchtbar an Geist empor. Hier 
bei gedachte er dankbar seiner guten Eltern, kniete 
nieder und betete: „Wie danke ich dir, guter 
Gott, daß du mir Eltern gäbest, die 
meinen Körper mit Liebe und Sorgfalt 
pflegten, und meinen Geist zu dir erho 
ben und so leiteten, daß er gute Früchte 
tragen kann. Laß mich auch nun, da ich 
allein stehe, fern von ihren leitenden 
Blikken, ihre Liebe nicht vergessen, und 
daran denken, daß mein Leib und mein 
Geist heilige Geschenke von dir, o Gott, 
sind." Zur Erinnerung an diese schöne Stunde 
nahm er seinen bissen Wanderstab und verstärkte 
den schwachen Stamm des Baumes damit, be 
schnitt die dürren Zweige und wanderte dann 
fröhlich weiter. Nach Jahren kam der Jüngling
	        
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