Full text: Sophie, die Kinderfreundin, oder die ersten Blicke des Kindes in sich und von da in die Welt

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Anblikk gewähren. „ Gott sieht das Innere, der 
Mensch das Aeußere; siehe zu, daß du für beides 
Schönes und Angenehmes hast", so ermahnt ein 
edler Mann die Menschheit, und er hat sehr recht. 
Gott hat die Welt so eingerichtet, daß jeder Mensch 
der Liebe, der Hülfe und des Beistandes des 
Andern bedarf. Niemand aber kann ohne Mühe 
und Sorge dem Andern diese Hülfe, diesen Bei- 
stand leisten. Dieses Mühen und Sorgen für den 
Andern thut aber jeder Mensch weit lieber für 
den, der ihn mit angenehmem Wesen, als Auf- 
richtigkeit, herzlicher Freundlichkeit und zarter Sitte 
in Worten und Handlungen anspricht; zu ihm 
fühlen wir uns wohlwollend hingezogen; wir hel- 
fen ihm gern, wie und wo wir können; weil ihn 
unser Herz liebt, so wird uns auch die Hülfe 
leicht, die wir ihm leisten. Gott hat es so in die 
Natur des Menschen gelegt. Bedenkt nur, meine 
Lieben, wie voll Mitleid, wie liebevoll ein jedes 
Herz für ein hülfsbedürftiges Kind ist, selbst für 
das uns ganz unbekannte. Es kann Niemanden das 
Gute, was ihm erwiesen wird, erwiedern oder
	        
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