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gaben den Knaben die Flinten und umfaßten
Sophien. Wir wollen wohl einmal, aber nicht
oft Soldaten sein, sagten einige der Mädchen.
Friederike. Ich meine es auch so, die Kna-
ben nekken uns zu arg.
Sophie. Es ist ein übermüthiges Völkchen.
Karl. Meinst Du, Sophie, haben wir nicht
recht? Wer mit uns in den Krieg geht, der muß
sich soldatisch strecken und rekken lassen.
Sophie. Für manche Mädchen ist das auch
eine gute Uebung, nämlich für die, welche den
Kopf gebückt, und die Arme, vorzüglich beim
Schreiben und andern Arbeiten, nach vorn drän-
gen. Dies ist dem Bau des Menschen zuwider
und darum der Gesundheit höchst nachtheilig.
Kurzsichtige Augen, gebogene Rükken u. s. m.
sind die Folgen dieser widrigen Haltung. Gott
hat dem Menschen vor allen andern Geschöpfen
den Vorzug gegeben, daß er in gerader Stellung
das Auge zum Himmel erheben kann; ihm Hände
gegeben, die so viel Schönes und Nützliches schaf-
fen können, und zur Ausübung und Darstellung