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Das Fahrzeug besteht in seinem Haupttheil aus einem Stahlvylinder
von möglichst fieinem Durchmesser, aber so, daß er etwa ätnei Reisende und
bie nöthigen Vorräthe noch aufnebmen kann. Dieser Hauptcylinder ist um-
geben bon schlankeren Stahlröhren von der Länge des Hauptcylinder, m eiche
unter sehr hohem Druck beit nötbigen Luftvorrath für die Expedition. etwa
wie bei einem Untermafferboot, enthalten. Aus diesen üftebenctjlinbern mirb
nun bie Luft im luftdichtverschlossenen Hauptcylinder, nuferer irbifcbeit Atmo-
sphäre entsprechend, regulirt.
Zur Regulirung ber Wärme im falten Weltraum dient die durch die
Explosionen erzeugte Wärme. Uebrigeit kann ich auf die nähere Kon-
struktion eines solchen Flugapparates durch das Weltall in einem gebrängten
Vortrag natürlich nicht eingeben. Ich will nur noch den Satz ermäbueit,
daß nirgends in der Welt eine Arbeit verloren geben kann, also auch im
luftleeren Raum nicht, wenn fie zweckmäßig angemenbet wird 1 ).
Ich betone nochmals, daß biefe MSfübruitgen nicht etma Phantasie-
gebilbe a la Jules Verne fein füllen, sondern ein wirkliches Projekt bebeuten,
welches ich in meinem Leben noch zu verwirklichen hoffe; nnb es märe hoch
ungerecht, menn Fentaub seine Ungeübtbeit in biefen Begriffen und ber
daraus folgenden bergenden Wiederspiegelung berfetben in feinem Geistes-
spiegel Welt ich entgelten lassen wollte, der ich mich, mie meine Zeugnisse p e=
meifen, stets in der Mathematik und Physikt auch schon auf bem Gymnasium
ohne Mühe vor aßen meinen Mitschülern ausgezeichnet und feine Aufgabe
in diesen Wissenschaften falsch gelöft habe. Nur unlängst erinnerte mich ein
Schulfreund, Pfarrer R . . ., melcber auch hier unter Ihnen weilt, daran,
daß ich schon als Tertianer einen mathematischen Beweis geliefert habe, beit
nicht einmal nufer sonst sehr tüchtige Lehrer, welcher auch in der Prima
Mathematik und Physik lehrte, Herr Prof. B damals finden konnte.
Ferner Ausgaben ich nochmals, daß die schwierigsten Ausgaben und Er-
findungen, wenn sie erst einmal gelöst sind, nachher gelöst einfach und selbst-
verständlich erscheinen. Hat doch die Sonne unsere Erbe unb bie anderen
Planeten durch Explosionen von sich geschleudert und regulirt Erde den Mond,
um miebiel eher kann eine müßige Expedition, deren Kräfte und Funktionen
genau regulirt werden, eine Strecke in das All zurücklegen. Wie weit man
betritt kommen fanit, wird bie Praxis ja schon zeigen, und mir brauchen beit
Dr. Barbrer nicht nachzuahnen.
Wenn mir nun eine solche Ejpebition von Himmelskörper gu Himmels-
körper fortgesetzt beiden, was mürben mir wohl Alles innerhalb des un-
endlichen vorfinden, vorfinden, das eine solche Fahrt besonders
interessant machen könnte?
Bei meinen Betrachtungen des Sternenhimmels sind mir auch darüber
einige überrafepenbe Ausschlüsse eingekommen und ich hoffe, daß es ben
geehrten Zuhörern nicht uninteressant fein mirb, auch hierüber Näheres
zu erfahren.
Die erste Frage, welche wohl schon einen Jeden beschäftigt hat, ist die:
Giebt es dort auch lebende Wesen? Und wie sind sie beschaffen? Um auf
diese Frage die Antwort zu finden, braucht man mir nur in folgenber Be-
trachtung zu folgen:
Auf Grund der bisherigen wissenschaftlichen Resultate höbe ich eine
Hypothese aufgestellt, welche über das Leben int Weltall bie wunderbarsten
Ausschlüsse giebt und sogar bie Wiederauferstehuug der Menschen auf
physikalischer Eruitblage bemeift, wenn die Prämissen, also die Voraus-
1 ) Um ohne Kraftvergeudung zu fahren, wird man das Fahrzeug zweck-
mäßjig in ber föahn ber Himmelskörper, z. B. in ber. eines Kometen, be-
megett müssen. Nähere Erläuterungen siehe Inhaltsverzeichniß.