Dabei wurde die Frage ausgeworfen, ob man das Dach mit Kupfer oder
mit glasierten Ziegeln eindecken solle. Das Münsterbaukomitee entschied sich aus
ästethischen Gründen für ein Dach mit glasierten Ziegeln, mit dem Erfolg, daß das
1886 eingedeckte Mittelschiffdach in den letzten zehn Jahren so schadhaft geworden
ist, dass 40 v. H. aller glasierten Platten in mehr oder weniger fortgeschrittener
Weise verwittert sind, so daß eine Neueindeckung des Daches zum Schutze des
Bauwerkes dringend notwendig geworden ist. Dabei können nach der Ansicht des
Münsterbaumeisters glasierte Platten nicht mehr in Frage kommen, weil sie sich infolge
Abspringens der Glasur und Abschieferung an der Außenseite schlecht bewährt haben.
Das Resultat dieser Untersuchung ist also: für Turmdächer, sowie alle Dächer
hochgelegener Gebäude ist Kupfer am zweckmäßigsten. Aus ästethischen Gründen
kommt neben Kupfer vorwiegend das Ziegeldach in Betracht; dieses widersteht
aber sehr schlecht dem Angriffe des Sturmes und der Witterung. Dasselbe gilt
vom Schieferdach.
Die Metalldeckung an alten Kirchen wurde also vorwiegend aus praktischen
Gründen gewählt. Der Kölner Dom, das Straßburger Münster, der Metzer Dom
und viele andere Monumentalbauten haben Metalldeckung erhalten. Als man
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