Full text: Frühmittelalterliche Straßen und Burgen in Oberhessen

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Bruck außzuüben. Mögen bei einzelnen dieser Fliehburgen - so 
beim Dünstorg, der Amöneburg und Lestexburg (Christenberg) - 
befestigte Fürstensitze angehängt gewesen sein, so scheinen 
ausgesprochen wehrhafte, umfangreiche Berrenhöfe wohl gleiche 
falls bis tief ln die Vorzeit zurückzugehen, aber auch noch 
im beginnenden Mitt^alter angelegt zu sein und schon rein 
zahlenmäßig ein erhebliches Gewicht für die Besiedlung des 
Landes besessen zu haben« Solche "alten Hof lagen**, wie ich 
sie weiterhin nenne, bevorzugen entsprechend brelfcflächige, 
• i 
nicht allzu hohe Gelündezungea oder Ecken von Bieder- und ge« 
gebenenfalls auch Mittelterx&saen, manchmal auch flache Hü** 
gelingen« eie sied, bezeichnender Vieise Troger nicht nur der 
meisten Xaiukirchen des noch in der Merowingerzeit (vor Bord« 
fatius) christianisierten 0berheS3en, sondern enthalten ln 
dengestaltung zu erschließen sind, fast regelmäßig auch die 
einfachen dörflichen Gotteshäuser, wie sie besonders zahlreich 
im 11./12. Jahrhdt« erbaut wurden; damit können sie ein wei* 
terer Hinweis sein auf das Gewicht der Hundertschaftsfiihrer 
bei der Verbreitung des neuen Glaubens una dann der Grundherr« 
schaft bei der folgenden Vertiefung« obendrein aber liegt von 
diesen bevorzugten, zumeist wohl in uigeschichtiiche Zeit zu« 
rüc Reichenden Siedlungen wenigstens*ein kleiner Teil in Ver« 
"kehxsgelände« Anderexseita können selbst die Hügelgxäbex z«3. 
der späten Bronze- und frühen Eisenzeit, die hier zu Lande 
auf manchen Höhenrücken überaus zahlreich^, aber bisher fast 
ohne Beziehung zu irgendwelchen Siedlungen sind, nur ein be« 
dinier Altexshinweis für einen etwa dortherziehenaen Fernweg 
sein; denn einmal erscheint nur ein Teil von solchen Gräber» 
gruppen mit wichtigen Höhenwegen verknüpft, zum andern bevor» 
zugte man offenbar für diese Ahnen-Lenkmäler gleichfalls die 
x—-damals weitgehend waldfreien Bergrücken, die als Viehhuten 
bei uns noch im 18./T9« Jahrhdt« wiohtigste Wirtschaftsilä» 
eben darstellten« Eindeutige Altershinweise bieten in der 
Frühzeit eigentlich nur die türm- oder kastellbewehrten Li» 
mesdurchlässe bei den Hauptkaatellen uaa dann die heifaen von 
kaxlingischen, z.f. auf "alten Hoflagen" aufbauenden Straßen« 
~r festen, wie sie sich nun in Hessen nuchweisen lassen'' 
5b) Zu den Fliehburgen vgl« unten Abschn.b u« § 4a, zu den 
Huteflachen des 18* Jhdts« vgl. unmittelbar die XV, auch un«
	        
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