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1631
Die Besazungen von Merseburg und Halle
ergaben sich bald, Erfurth muste Schweden ein=
nehmen und der Marsch wurde nach Franken
richtet. Die Festung Königshof hielt nur
einige Tage auf und die Schwedische Armee er=
schien bald vor Würzburg. Das Schloß wurde
mit stürmender Hand eingenommen, der groste
Theil der Besazung kam um, den Einwohnern
und Geflüchteten aber geschahe kein Leid und ein
großer Vorrath von Waffen und Proviant fiel
den Eroberer zu. Hierauf unterwarf sich
das Bisthum Bamberg mit Bedingungen,
raumte seine Festungen ein und zahlte eine
Summe Geldes. Die Stadt Nürnberg bat
durch Abgeordnete um Schuz und der König
versprach ihr solchen, mit einer besondern Ach=
tung wovon er nachher viele Beweise gab.
Gustaw Adolph ließ sich nun von ganz
Franken huldigen, beruhigte die schüchtern
Einwohner und versicherte ihnen Religion
und Güther.
Viele Schriftsteller worunter auch der Ritter
Folard befindlich ist, rechnen es dem König als
einen großen Fehler an, daß er nicht gerade
auf Wien gegangen sei, um den Kaiser vol=
lends zu demüthigen und zum Frieden zu zwin=
gen. Sie vergleichen ihn mit dem Hanibal, der
nach der Schlacht bei Cannä versäumte auf
Rom zu gehen, allein der Fall ist nicht gleich.
Rom