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1631
durch die Interwallen feuern. Diese Stüke
die Gustaw Adolph noch sehr verbessert
hatte, schoßen mit solcher Geschwindigkeit und
Würkung, und die Pelotons thaten das Irige
gleichfals so gut, daß die feindl. Eskadrons
über und über stürzten, und von den Schwedischen
Trupps leicht vollends geschlagen und gesprengt
wurden, so daß Pappenheim nichts wieder
stellen konte, sondern fliehen muste. Gus=
taw Adolph folgte mit den übrigen, be=
meisterte sich der Anhöhe von Breitenfeld und
26 feindl. Kanonen, ließ solche sogleich auf die
Haufen des Tilli richten und schiekte alles,
was er noch, von Pelotons und Reutertrupps
bei sich hatte, ihnen in den Rüken. Diese
Angriffe gaben bald den völligen Ausschlag,
brachten die Kaiserl. in gänzliche Unordnung
und endlich zur Flucht, noch 5 alte Regimenter
sezten sich wieder bei einem Holz und thaten
den hartnakigsten Wiederstand; kein Mann
verlangte Quartier, alles wehrte sich bis aufs
äusserste. Tilli der schon drei Schußwunden
und einige Pikenstösse erhalten hatte, war hier
auf den Punkt vom Oberstl. des Rheingrafen
Regiment, der ihn kante, gefangen genommen
zu werden, als der Herzog von Sachsen Lauenburg
diesen Offizier erschoß und seinen General
befreite. Die Nacht rettete den Rest dieser
braven Leute