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1631
* ungeachtet in dem gehaltenen Kriegsrath
Pappenheim nur allein der Meinung war
daß die Unternehmung möglich und der Er=
folg wahrscheinlich sei, ertheilt den Befehl
zum Sturm. Mit dem Anbruch des Tages, giebt
das Feuer von allen Batterien das Signal
und die Armee in vier Kolonen vertheilt, setzt
auf die Wälle an. Pappenheim an dessen
Seite der Graben troken und der Wall am
leichtesten zu ersteigen ist, komt ohne Wie=
derstand hinan, die Wacht des nächsten Thors
feuert nur einmahl und fliehet in die Stadt.
Falkenberg der schon zu Pferde ist, eilt
dem Lärmen hinzu, stellt diesen Trupp,
greift die Feinde an und treibt sich bis an den
Wall zurük; allein ihre Menge wird zu
groß, er wird umringt und mit den Seinigen
getödet. Die andern Angriffe der Kaiser=
lichen finden auch wenig Gegenwehr und sie
dringen von allen Seiten in die Stadt. Die
Magdeburger samlen sich zwar, ein braver
Hauptman führt den Rest der Besazung,
nebst einigen Bürgern gegen den Feind, und
schlägt ihn bis an ein Thor zurük, er wird aber
erschoßen, die Bürger fliehen und die Soldaten
werden niedergemacht. Der Administra=
tor an der Spize einiger Offiziers und Soldaten
komt den Seinigen zu Hülfe, er wird ver=
wundet und von den Seinigen Feinden [?]
mißhandelt
* Magdeburgs Eroberung und Zerstörung durch Tilly
am 10. Mai 1631 Deutsche Monatsschr. Mai 1795 p 57
Geschichte der Belagerung Magdeburgs
im Schmalkaldischen Kriege im Jahr 1550 und 1551
Deutsche Monatsschrift July 1792 p. 206