Full text: Abschriften aus Tagebuchnotizen (Typoskript)

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dass er die Frage nach dem höchsten Jnhalt und nach der 
Form der Philosophie (die der K.d.U.und die der Wissen= 
schaftslehre) als eine erkannt hat. 
23.VII. 
Schelling an Obereit 12.3.96. (I 89) Ihr Wunsch, die neue 
Philosophie nur nicht zur Sprachmode werden zu lassen, 
ist völlig gegründet. Ich glaube, dass zu einer National= 
erziehung Mysterien gehören [eine neue Mythologie ijj in 
welche der Jüngling stufenweise eingeweiht wird. In diesen 
54 sollte die neue Philosophie gelehrt werden fdiese Mytho= 
logie aber nur im Dienste der Jdeen stehn .. JSie sollte 
die letzte Enthüllung sein die man dem erprobten Schüler 
der Weisheit widerfahren lasse (wem ....) Dies ist aber 
bei der Flut unserer Literatur unmöglich .... daher so= 
vmel Würde Strenge .. , dass jedes Blatt dem frofamen zu= 
ruft: procul procul esto". {liier sieht man wie das procul 
profani mit den TJniversalism des Programms zusammen kommt: 
stufenweise Ivfrsterien allerdings! "um die Philosophie 
sinnlich zu machen" der Gedanke kommt auch hier nicht vor! 
Lg 
Dass der ethisch-religiöse Grundgedanke (Liebe Gott und 
den Nächsten) Juden und Christen gemeinsam ist, wird 
55 von beiden Seiten abgestritten und zwar suchen beide Teile 
dem andern Heidentum aufzuhängen: die Christen indem sie 
uns die wahre Nächsten=, wir, indem wir den Christen die 
wahre Gottes=Liebe absprechen. Beides mit gleichem Recht 
und mit gleichem Unrecht. 
Hier löst sich alle liberal=theologische Verlogenheit 
auf. Der christlichen Behauptung, dass sie in Christo Gott 
lieben, entspricht unsre (z.B.Cohens) dass das Volk doch 
nur die Menschheit sei. 
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Metzger 76 metispJbysi scher Begriff der "Vernunft" vor 1801 
nur I 481 und III 182 [aber 1$9& ist es nicht metaphysischj 
- 77 erst 1799 systematische Naturphilosophie, seitdem 
erst Begriff des allgemeinen Organismus 
- 73 Sahellings DoppelStandpunkt seit 1793 (damals für die 
Ethik, 1799 auch für die theoretische Philosophie durchge= 
führt).
	        
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