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Rationalismus; bedeutete die einfache Verneinung aller
43 Wirklichkeit. Dagegen für den Offenbarungsgläübigen, dem
eine bestimmte Wirklichkeit vorlag, der Standpunkt nur
behauptet werden konnte, wenn er zugleich an dieser Wirk=
lichkeit seine Kraft erwies.
Diese Aufgabe blieb jedoch unlösbar, solange die Ra=
tionalität Gottes als die einfache Negation der Wirkliche
keit der Welt gefasst wurde. Erst durch das Schema der
doppelten Negation wurde es möglich. So hätte hier Maimuni
doch vielleicht wieder eingegriffen, nicht freilich mit
seiner letzten metaphysischen Synthese, aber mit dem Be=
griff, wolohom in welchem er das Schöpfertum Gottes als
(nicht sein Wesen - das wäre die letzte Synthese -) (aber)
als Attribut seines Wesens dachte.
Hängt der Positivitätsschluss zeitlich und sachlich mit
dem SchellingSystem zusammen ? ("mechanisches Räderwerk" ? ?
44 griechisch=nationale Mythologie ??
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Schelling, Allgemeine Deduktion des dyn. Proz. (im l.und
2.Heft der Zeitschrift für spekulative Physik 1800) Ww<|
1,4. - § 63: so giebt die Naturphilosophie zugleich eine
physikalische Erklärung des Idealism und beweist, dass
er an den Grenzen der Natur grade so ausbrechen muss, wie
wir ihn in der Person des Menschen ausbrechen sehen. Der
Mensch ist nicht nur Idealist in den Augen des Philosophen,
sondern in den Augen der Natur selbst ...
Der Idealist hat Recht, wenn er die Vernunft zum
Selbstschöpfer von allem macht, denn dies ist in der Na=
tur selbst begründet - er hat die eigene Intention der Na=
tur mit dem Menschen für sich, aber eben weil er die In=
ten^ion der Natur ist - (wenn man nur sagen dürfte ,
weil die Natur darum weiss, dass der Mensch auf solche
Art sich von ihr losreisst!) - wird jener Jdealism selbst
wieder zum Schein; er wird selbst etwas Erklärbares - und
damit fällt die theoretische Realität des Jdealism zusam=
men:
So können wir .. nach ganz entgegengesetzten Richtungen -
von der Natur zu uns, von uns zu der Natur gehen, aber
die wahre Richtung für den, dem das Wissen über alles gilt.