Full text: Abschriften aus Tagebuchnotizen (Typoskript)

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und ihrer einzelnen Elemente, sondern das nach eigenen 
Gesetzen zeitlos existiert nur auf seinem eignen Wert 
ruhend* 
+) (Ein krasses Beispiel sind die Vogelstimmen im 
2o«n Satz der Pastorale) 
-H~) wenn auch meist in verschiedenem Grade, ferner, aus 
allen harmonischen u. melodischen Zusammenhängen isoliert| 
44+) vielleicht auch in der echten Prograamiausik nicht, 
soweit eben das Programm seinen Zweck erfüllt, uns in 
die literarische "Nebendisposition” zu versetzen. 
4>44) Die Sprache eines Menschen wird zwar ev.als an« 
genehm empfunden. Doch besteht dieses "Angenehme”, so= 
weit es nicht überhaupt auf Assoziationen beruht, eigenl 
lieh nur in der Abwesenheit von Unangenehmen Qualitä« 
ten (sanft, nicht kreischend; sonor, nicht pielpsig usw^l 
während die Schönheit eines musikalischen Gebildes, 
schon einer einfachen Consonanz, bei der psychologischen! 
Analyse zwar jene Elemente des "Angenehmen" vielleicht 
mitaufweist, ihrem eigentümlichen psychologischen Cha= 
rakter nach aber davon unabhängig mst - wie sich jeder 
leicht überzeugen kann, wenn er sich seine Empfindungen 
bei einer etwas rauh angestrichenen (aber reinen) gros= 
sen Terz und dagegen bei einer vollkommen glatt hervor« 
gebrachten kleinen Sekunde vergegenwärxigt. Die mo= 
demste Psychologie verwirft die Helmholtzsehe Zurück« 
führung der Empfindung des musikalisch schönen oder 
hässlichen auf die des psychologisch Angenehmen oder 
Unangenehmen und spricht von einer besonderen Quali« 
tat der "Tonvarschmelhung", die von der Zahl der Ober« 
tonschwebungen unabhängig ist. 
17.III. 
Das Judentum verhält sich zum Zionismus wie sich die 
Kantsche zu einer psychologischen Freiheitslehre vei= 
hält. 
Nachträgliches aus Februar und März. 
Ob uns ein grosser Mann Persönlichkeit geworden ist 
(oder auch immer war), sehen wir an der Erträglichkeit 
seiner Vollstatue. 
Es muss gelingen, die Aporien der Biologie mit allge« 
meinen Aporien der Naturwissenschaft überhaupt zu 
identifizieren. 
Schmählich, was für Menschen man "gut" nennt! 
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l.IV. 
Der Beruf des Arztes ist der unideale Beruf MT 
y , - in alle andern kommen irgendwo Jdeen,
	        
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