Full text: Abschriften aus Tagebuchnotizen (Typoskript)

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ben, was mir gedanklich völlig klar ist; es will 
sich nicht formen.- 
7.xii. 
Der Vortrag über Sinnesphysiologie u.=psycho1ogie 
muss frei von allem methodologischem bleiben. Bloss 
in der wirklich vorliegenden Yfissenschaft sollen die 
beiden Bestandteile getrennt werden. 
Eine mechanistische Entwicklungstheorie kann nur 
eine Präfornationstheorie sein. Nur dann sind die ein= 
seinen Entwicklungsstufen durch Gleichungen su ver= 
binden. Eine epigenetische Theorie führte zu Tinglei= 
chungen. 
Dass -ee in einer solchen Kette von Gleichungen 
83 die "Entwicklung" natürlich wieder nicht drin steckt, 
darüber kann ich mich nicht aufregen. Ich will nichts 
Teleologisches mechanisch erklären, sondern das Gegebe= 
ne einmal teleologisch, einmal mechanisch. 
"Nuf" ist immer eine Borniertheit. 
15.XII. 
"Was denkst du vom Tod?" 
""Dass es ein übles Symptom ist, etwas davon su den= 
H ^ ken" ". 
Gleichwohl ist es eigentlich merkwürdig, dass ^ich 
so gar kein Verhältnis dazu habe. 
Physiologisch angesehn, ist der Mensch (der Mensch 
als Phänomenon) eigentlich sein ganzes Leben lang 
schon tot.- Und für den Menschen als Noumenon giebt 
84 es natürlich so etwas wie "Tod" (ein Aufhören in der 
Zeit) überhaupt nicht; denn für Noumena giebt es 
keine Zeit. 
Immerhin ist grade die Auffassung der Physiologie 
als Wissenschaft vom Leben als von etwas Totem ein 
gutes Argument gegen die dogmatische Leugnung der 
"Unsterblichkeit" wie gegen ihre materialistische
	        
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