4° Ms. theol. 11
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ob ein Blatt herausgeschnitten worden wäre, aber zwischen cxlvii und cxlviii scheint es keinen
Textverlust zu geben • Schriftraum 16-17x 11,5-12 • 2 Spalten • 34 Zeilen • lateinische Ab
schnitte (Vulgatateile und die Einleitung der Predigten) in Textualis formata, dt. Abschnitte (Predig
ten) in Textualis • eine Hand • rubriziert • 2- bis ISzeilige blaue, rote, gelbe und rot/gelbe Fleu-
ronnee-Initialen • l rab Szeilige rote Initiale mit blauem Fleuronnee sowie mit den Text dreiseitig
umrahmenden Rankenornamenten im gleichen Stil, am Fußsteg ein Blumenfeld • dazwischen far
bige autonome Randzeichnungen: u. a. Vögel (auch 12 va ), Hirsch u. Jäger • die Einbandreste sind
seit der Restaurierung 1969 verschwunden. ISRAEL, S. 4-5, beschrieb die Einbände von 4° Ms. the
ol. 11 und 12 1938 mit falscher Datierung so: Einbände etwa gleichzeitig mit der Handschrift ange
fertigt: Holzdeckel mit Lederbezügen, auf denen Pflanzenornamente eingepresst sind; in der Mitte
eine größere Ranke, umrahmt von Blättern mit Blüten und Früchten [...]. Darum gelegt ist ein wei
terer Rahmen von Ornamenten, die sich als Vasen, Kannen oder Kelche notdürftig erkennen lassen
[...]. doch ist der äußere Rand der Einbände ziemlich abgegriffen und der Zierrat nur schwer genau
zu erkennen. Die Einbände von 4° Ms. theol. 11 und 12 scheinen gleich gewesen zu sein.
Fragment 1 (vorderer und hinterer Spiegel): Pergament • 2 beschnittenes Bl. ■ Schriftraum 14
breit ■ 14. Jh., Mitte • [Rolandinus <de Passageriis>: Summa artis notariae], Textbestand:
Ausgabe: Venetiis 1546, Bl. 75-80 r .
Fragment 2 (Einbandmakulatur); Pergament • 2 beschnittene Doppelbl. ■ Schriftraum 16 x 9 • 26
Zeilen • Minuskel des 12. Jhs., Ende • [Benedictus <de Nursia>: Regula]; Teile der Cap. 31,
32, 37-39, 48, 53-55; ein membrum disjectum dazu ist 4° Ms. theol. 12, Fragment; Druck: CSEL
75; Dekkers 1852.
Nach dem Kolophon (148 vb ) 1341 in dem Zisterzienserkloster Otterberg bei Kaiserslautern fertigge
stellt. 4° Ms. theol. 11 bildet mit 4° Ms. theol. 12 eine Einheit. Ein Abt Niclas ist für Otterberg nicht
erst für 1370, sondern schon für 1366 nachgewiesen, vgl. Baur, L.; Hessische Urkunden ... Bd 3.
Darmstadt 1863, S. 459. Der in 4° Ms. theol. 12, 155 r , auf der letzten, angehängten Lage befindliche
Besitzvermerk (um 1500) des Zisterzienserklosters Schönau bei Heidelberg deutet darauf hin, daß
4° Ms. theol. 11 und 12 von Otterberg nach Schönau und bei der Aufhebung dieses Klosters
1558/59 in die Bibliotheca Palatina gelangten. 1686 aus der jüngeren Bibliotheca Palatina nach Kas
sel gelangt, vgl. Beger, 255 v . 1941 bei der Bombardierung der LB schwer beschädigt, 1969 restau
riert. Schreibsprache: rheinfränkisch.
H. Zuchold: Des Nikolaus von Landau Sermone als Quelle für die Predigt Meister Eckharts und
seines Kreises. Halle 1905, S. 1-5, 8-13, 15-20, 117-138.; STRUCK, S. 92-93; Quint, J.; Die Über
lieferung der dt. Predigten Meister Eckharts. Bonn 1932, S. XLIII, 931; Israel, F.: [Handschriften
beschreibung] Kassel, LB, Ms. theol. 4° 12, im Archiv der Akademie der Wissenschaften, Berlin;
K. Ruh: Nikolaus von Landau OCist. In: VL 2 . 6, Sp. 1113-1116; Löser, F.: Meister Eckhart auf der
Spur. Zu Überlieferung und Textverständnis der dt. Predigten anhand von Predigt 87. In: Indoevro-
pejskoe jazykoznanie i klassiceskaja filologija- XIII. Materialy ctenij. Hrsg, von Nikolai A. Bon-
darko u. Nikolai N. Kazansky. St. Petersburg 2009, S. 561-637.
l ra _148 vb Nikolaus <von Landau>: Predigten; Proprium de tempore und
Proprium de sanctis gemischt; von dom. 1. in adv. dni bis dom. 3. quadrag.; der