Full text: Das Leben Philipps des Großmüthigen, Landgrafen von Hessen

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Dieses bestand in nichts Geringerem, als daß König 
Heinrich 400,000 Kronen in Straßburg hinterlegen solle, 
um davon das deutsche Heer durch 4 Monate zu besol 
den, und den gleichen Sold noch 4 fernere Monate zu 
leisten; er solle selbst mit 60,000 Mann zu Fuß unv 
8000 Reitern nach Straßburg kommen, hier bis zu Ende 
des Kriegs bleiben und den Paß frei erhalten. Dagegen 
wolle Moriz auf eigne Kosten 20,000 Mann zu Fuß und 
2000 Reiter stellen, auch über einen Theil der Truppen 
des Königs den Oberbefehl führen und nach dem Kriege 
dem Könige durch zwei Zahre in dessen Solo 25,000 
Mann zu Fuß und 6000 Reiter zur Wiedereroberung 
Mailands lassen. Die eroberten Orte in Deutschland 
sollten ihren früheren Besitzern bleiben, ohne Nutzung 
für den König, von der Religion solle nicht eher gehan 
delt werden, als nach dem Kriege, und dann verspreche 
der König ein freies Concil und wolle dessen Beschützer 
sein, jedoch immer mit der gehörigen Ehrfurcht gegen 
den apostolischen Stuhl und die Person des Pabstes. 
Der Plan des Kurfürsten Moriz war nun folgender: 
nachdem er Alles zum Kriege vorbereitet hatte, erneuerte 
er beim Kaiser das Begehren der Freilassung des Land 
grafen, und erklärte sich zum Schein bereit, wenn die 
Freilassung nicht in einem bestimmten Termin erfolge, 
sich als Bürge persönlich einzustellen und nach Innsbruck, 
wo der Kaiser war, zu kommen. Moriz schickte sich auch 
wirklich zu der Reise an, und ließ seine Räthe und sein 
Hofgesinde bis nach Landshut voraus reisen, in ähnlicher 
Weise, wie er auch schon Gesandte auf's Concilium ge 
schickt, und seine Theologen bereits den Weg dahin hatte 
antreten lassen, auch ließ er sich eine Herberge in Inns 
bruck bereiten. Er selbst machte einige Tagereisen, wen 
dete dann aber plötzlich um, und fing von diesem Augen
	        
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