314
treten gewesen, haben jedoch bedacht, wenn wir nicht
dahin gingen, möchte uns solches nicht geglaubt werden,
haben deshalb beschlossen, wir wollten lieber sterben,
als daß mein gn. Fürst und Herr kommen und uns
nicht finden sollte; oder daß seine Fürst!. Gnaden und
ihrer Gnaden Kinder und jedermann sagen sollte, wir
wären so verzagt gewesen. Deshalb haben wir uns
geeilt, daß wir zu bestimmter Zeit da wären, um der
Verrätherei vielleicht noch zuvorzukommen; also sind wir
um halb sieben zu Fuß und zu Pferd ein jeder an seinem
Ort gewesen, um sieben Uhr ist der Bremer gekommen
und hat gesehen, ob wir alle da seien und ist wieder
hinweggegangen. Nun haben wir da gestanden und
immer gehofft, mein gn. Herr komme, und darf mit
Wahrheit sagen, in der Zeit, die wir da gestanden ha
ben, sind über hundert Menschen, jung und alt, vor
über gegangen, die das Wasser haben besehen und wie
es die Nacht gestiegen ist und uns alle da stehen sahen;
etliche thaten, als sähen sie uns nicht und gingen vor
über, etliche standen eine Weile und sahen uns an.
Mein gnädiger Herr aber blieb aus, da es bis um acht
Uhr war, kam der Hauptmann mit seinen Spaniern
auswendig herumgelaufen, suchten uns erst am heim
lichen Gemach und im Gang, da ward ich sie am ersten
gewahr, sagte zu meinen drei Gesellen, lieben Brüder,
da sind die Spanier, wir sind verrathen, was wollen
wir thun? da antwortet Schwaner, wir müssen hindurch,
also haben wir sämmtlich angefangen zu laufen durch
die Spanier her, denn sie kehrten uns zum Theil den
Rücken, zum Theil die Seiten zu. Der Hauptmann
wurde uns am ersten gewahr, ruft die Spanier an:
schudt, schudt, schudt! Also sind wir unter einander
zum Pförtlein heraus gekommen und wiewohl die Haken