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feit, daß es nicht möglich ist, menschlicher Vernunft nach,
daß wir so öffentlich vor allen Menschen stehen und
halten sollen und, da so viele Leute an der Arbeit sind,
nicht verrathen werden; aber es soll an mir nicht fehlen.
Also hat der Bremer anstatt meines gnädigen Fürsten
und Herrn von uns allen die Hand genommen, daß
wir Morgen früh um halb sieben zu Roß und Fuß in
und vor dem Garten sein sollen. Wie wir nun Mor
gens um fünf Uhr auf gewesen und uns zum Handel
gerüstet haben, ist der Narr umher gegangen, hat seine
Kleider wollen verkaufen und überlaut gesagt, es ziehen
alle Menschen heim, man werde meinen gnädigen Herrn
auch heimführen, und dem Hausknecht seine Kleider an
geboten. Alsbald ist der Hausknecht in die Ställe ge
laufen, hat die Pferde gesattelt gesehen und hat über
laut gerufen, es ist verrathenes Werk, sie sind gestern
und heut hinweg geritten, die wollen auch nach und
ihren Herrn hinweg führen. Also sind wir sehr erschrocken
und doch hat Conrad Breitenstein den einen Hausknecht
etwas gestillt und gesagt, er habe mit dem Landgrafen
nichts zu thun, die guten Gesellen wollten mit ihm nach
Antwerpen reiten, er solle ihm keinen Hanoel und Ge
schrei machen, hat ihm auch etwas Geld geschenkt.
Gleichfalls haben wir andern mit dem Narren gehan
delt, damit er in der Herberge bleibe, wir wollten nur
ein wenig ausgehen, und wenn wir wieder kämen, woll
ten wir ihm die Kleider selber bezahlen; er ist aber auf
seinem Geschrei und Vornehmen geblieben und gesagt,
er wisse wohl, wie die Sachen ständen, seine Gesellen
seien alle weg. Darauf hat sich der Hausknecht ver
loren (fortgemacht), was er ausgerichtet hat, ist leicht
zu denken. Als wir solche offenbare Verrätherei gesehen
und gehört, sind wir über alle Maßen betrübt und be