Full text: Das Leben Philipps des Großmüthigen, Landgrafen von Hessen

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ohne Rückhalt beginnen soll mit der Neligionssache, einem 
jeden insbesondere befehlend, gänzlich zur alten Reli 
gion zurückzukehren, indem, wie es auch mit der genom 
menen Veranlassung gewesen, die Rebellen zu bestrafen, 
diese dennoch in ihren Schriften und eidlichen Versiche 
rung dem Volke den Glauben beigebracht haben, daß es 
um der Religion willen sei, und man demnach denken 
kann, daß die, so sich unterworfen, darauf gefaßt sein 
werden, sich darin fügen zu müssen; — und daß, wenn 
solches mit Wärme befohlen, und die Prediger gestraft 
werden, alle sich dem fügen werden; und so an diesem 
Ende jetzt in der Sache der Religion geholfen würde, 
nach der Verpflichtung, die wir dazu haben. — Oder 
ob es vorzuziehen wäre, diesen Punkt noch für jetzt zu 
unterlassen und darauf bedacht zu sein, den Sieg gegen 
die Rebellen zu verfolgen, weil man für gewiß halten 
kann, daß unmöglich sein wird, etwas Gutes zu Stande 
zu bringen, so lange diese noch aufrecht stehen, und alle 
Kräfte gegen die Rebellen in Bewegung zu setzen, mit 
Unterlassung aller Versammlung der Reichsstände und 
anderer Fürsorge für die Angelegenheiten Deutschlands, 
so lange, bis jene gänzlich gestraft worden — und von 
solcher Vereinigung könnte man zu dem Ende Hülse 
ziehen und den schwäbischen Bund zum Muster nehmen. 
Auch würde durch solche Verbindung gänzlich allem dem 
der Eingang gesperrt werden, was der König von Frank 
reich ausstreuen läßt, daß Einige unter den Protestanten 
sich mit ihm zu verbinden streben durch den König von 
England, zu welchem Ende schon der Kanzler des ge 
wesenen Kurfürsten, Sturm, und einer für Hessen auf 
dem Wege sind." Nachdem der Kaiser noch einen Reichs 
tag vorgeschlagen, „dergestalt, daß für diesmal die Wahl 
der Personen in unsre Hand gestellt würde; welches zu
	        
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