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Geld; am meisten aber habe in diesem Zug geschadet,
daß zwei Häupter gewesen: „was einer gebietet, verbietet
der andere; einer will seine Leute verschonen, spricht,
man mache sie zu müde, das anderemal haben sie noch
nicht gegessen und was der Dinge mehr seien; will man
schlagen, so hat einer ein anderes Bedenken. Soll man
nachdrücken, so geht's auch also zu, und ist derer, welche
rathen, so viele, daß nichts von Statten geht. Hätte
man zeitig, als wir das erstemal vor Donauwörth kamen,
auch seit der Zeit, wie ich oftmals darum angeregt habe,
einen Obristen gemacht, er wäre auch gewesen, wer er
wollte und hätte dem vier Kriegsräthe zugeordnet, und
den schaffen lassen mit altem Volke, so hoffen wir, es
sollten die Sachen längst besser stehen. Da auch noch
jetzt sollte mit Vortheil geschlagen werden, so müßte es
also sein, daß man einen Obristen verordnete, er wäre
adelig oder unadelig, gäbe dem vier Kriegsräthe zu, ließ
ihn gewähren, wie er es macht. Denn sonst will einer
mit seinem Volk auf der rechten Hand ziehen, als wenn
man auf einem Reichstag einziehet. Danach will er
nicht haben, daß man seine Reiter also bemühe. Darum
so muß es durch Ein Haupt geschehen, welches Ansehen
habe, also daß wenn einer spricht: ziehe daher mit dem
Geschütz, dorthin mit einem Haufen Knechte und hierher
mit etlichen Geschwader Reitern! daß dem auch nach
gelebt werde von allem Volke, es stehe gleich zu, welchem
Heere es wollte. Denn es uns dieser Sache halber in
diesem Zuge dermaßen begegnet ist, daß wir, ob Gott
will, einen solchen Zug nimmermehr thun wollen."
Um den Kurfürsten von Sachsen zu beruhigen,
schrieb Philipp auch an seine Tochter Agnes, Gemahlin
des Herzogs Moriz: „Liebe Tochter, ich habe E. L.
Schreiben gelesen und daß es E. L. Herrn und Gemahl
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