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Zurücksetzung aller Angelegenheiten, sich vorzüglich damit
beschäftige, Deutschland zu beruhigen. Philipp blieb
hierin unerbittlich, versprach friedliebende und wohlun
terrichtete Räthe zu schicken und setzte hinzu, wenn die
selben nicht in allen Dingen dem Kaiser zu Willen
wären, so geschähe dies nicht aus böser Absicht, sondern
aus Gottesfurcht. Er selbst müsse sein ewiges Heil be
denken, dies Leben sei kurz und hinfällig. Bis Sins
heim begleitete der Pfalzgraf und Philipp den Kaiser.
Der Ingolstä-tcr Zug gegen den Kaiser.
Am 10. April 1546 traf der Kaiser zum Reichstage
in Regensburg ein, und König Ferdinand erschien auf
die dringendste Einladung seines Bruders erst Ende
Mai's, nachdem er die Zwistigkeiten der böhmischen
Stände mit Schlesien und mit dem Herzog von Liegnitz
zu Breslau geschlichtet hatte. Von den Fürsten des
Schmalkaldischen Bundes kam Niemand, sonst aber Al
brecht und Stephan von Brandenburg, Erich der Jüngere
von Braunschweig und Herzog Moriz, der hier mit dem
Kaiser eine geheime Verabredung traf. Ferdinand ver
mählte auch auf diesem Reichstage seine beiden Töchter,
Anna und Maria, mit dem jungen Herzog Albrecht von
Baiern und dem Herzoge von Cleve.
Bei der Eröffnung des Reichstages am 3. Juni
blieb der Kaiser bei dem Religionsgespräch stehen, das