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und Unrecht. Ihr müßt es aber Gott befehlen, der
weiß wohl, daß euer Herz dahin geneigt gewesen, kaiserl.
Majestät Ihre Reputation zu erhalten, und daneben so
viel als möglich Krieg zu verhüten und Frieden zu er
halten; denn wo Ihr euch nicht gehalten, wie geschehen,
so wäre es gewiß den vorigen Sommer ohne Krieg
schwerlich abgegangen. Und laßt Doctor Held und die
Eisenfresser herkommen, laßt sehen, was sie erhalten.—
So kaiserl. Majestät gnädig wird zulassen, daß man zu
freundlichem Gespräch kommt und daß man dazu fromme,
friedliebende, gelehrte und ungelehrte Leute nimmt, so
ist zu hoffen, daß es wohl zu einer guten Vergleichung
komme, so man einander hören und nicht ganz wiver-
spenstig sein will. Wir begehren der Bischöfe Güter
noch Bisthum nicht, mögen auch leiden, daß sie ihre
Bisthümer und weltliche Gewalt behalten, dazu auch
den Namen. Aber doch daneben, daß die Kirche nicht
unter Bischöfen und Pastoren, oder wie man sie nennen
will, dermaßen versehen werde, daß es christlich, auch
den alten geistlichen Rechten gemäß sei. — Wahrlich,
lieber Freund, so kaiserliche Majestät die Sachen der
maßen vornimmt, und so man siehet, daß Ihre Ma
jestät gern die Güte und die Wahrheit suchte, und
man zu solchem freundlichen Gespräch käme, so ist
sich viel Gutes zu verhoffen. So es aber allein
die Meinung haben sollte, wie uns die Gegenpartei
vorgemalet wird, daß kaiserl. Majestät viel Volks ver
sammeln wollte und sagen: das sollt ihr thun, wo nicht,
so sollt ihr dazu gezwungen werden», würde es wahrlich
nicht gut werden, auch eher viele Leute ihren Leib, Gut
und Blut darum lassen, so stehet der Sieg bei Gott, er
giebt ihn, wer ihm gefällt, wie das die Erfahrung lehrt.
Dieses zeige ich euch nicht darum an, daß ich euch viel