Full text: Das Leben Philipps des Großmüthigen, Landgrafen von Hessen

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demselben Tage 1547, also auf zehn Jahre zu Gegen 
wehr und Rettung. Würde man während dieser Zeit 
in einen Religionskrieg verwickelt, so solle der Bund bis 
zur Vollführung desselben dauern. Zu Oberhauptleuten 
wurden abermals der Kurfürst und der Landgraf er 
nannt; die oberste Leitung wechselte halbjährig; von 
Johannis bis Christag war der Kurfürst, von Christag 
bis Johannis Philipp regierender Hauptmann. Im 
Kriege stand ihm ein Rath von zwölf Mitgliedern zur 
Seite, und überall entschied die Mehrheit der Stimmen. 
Das Bundesheer war auf 10,000 Fußgänger und 2000 
Reiter festgesetzt, konnte aber noch mächtig verstärkt wer 
den, und um die Länder der Bundesgenossen nicht zu 
sehr zu entblößen, warb jeder Hauptmann nach seiner 
Einsicht fremde Truppen, bestellte die Unterhauptleute 
und Rittmeister und sorgte für das Geschütz. 
Als diese Angelegenheit geordnet, der Bund nicht 
nur erneuert, sondern noch weit stärker wieder hergestellt 
war, da drängte die Zeit die wichtige Frage wegen des 
Concils, das Pabst Paul III. auf den 23. Mai 1537 
nach Mantua ausgeschrieben hatte, zu entscheiden. Denn 
auch der Kaiser wünschte endlich die Sache zum Ziele 
geführt zu sehen. Am 7. Februar erschienen daher in 
glänzender Versammlung in Person Philipp, Land 
graf von Hessen, der Zeit regierender Hauptmann des 
Schmalkalder Bundes, auf dessen Veranlassung Schmal 
kalden zum Versammlungsort bestimmt worden, und 
weshalb diese Stadt dem Kaiser Karl V. so verhaßt 
war, daß er sie nach Besiegung des Kurfürsten Johann 
Friedrich gänzlich zu zerstören beschlossen hatte, und nur 
die Fürbitte des Herzogs Moriz diese Gefahr abzuwen 
den vermochte; Johann Friedrich, Kurfürst von 
Sachsen, die Herzöge Franz und Ernst von Lüneburg,
	        
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