168
demselben Tage 1547, also auf zehn Jahre zu Gegen
wehr und Rettung. Würde man während dieser Zeit
in einen Religionskrieg verwickelt, so solle der Bund bis
zur Vollführung desselben dauern. Zu Oberhauptleuten
wurden abermals der Kurfürst und der Landgraf er
nannt; die oberste Leitung wechselte halbjährig; von
Johannis bis Christag war der Kurfürst, von Christag
bis Johannis Philipp regierender Hauptmann. Im
Kriege stand ihm ein Rath von zwölf Mitgliedern zur
Seite, und überall entschied die Mehrheit der Stimmen.
Das Bundesheer war auf 10,000 Fußgänger und 2000
Reiter festgesetzt, konnte aber noch mächtig verstärkt wer
den, und um die Länder der Bundesgenossen nicht zu
sehr zu entblößen, warb jeder Hauptmann nach seiner
Einsicht fremde Truppen, bestellte die Unterhauptleute
und Rittmeister und sorgte für das Geschütz.
Als diese Angelegenheit geordnet, der Bund nicht
nur erneuert, sondern noch weit stärker wieder hergestellt
war, da drängte die Zeit die wichtige Frage wegen des
Concils, das Pabst Paul III. auf den 23. Mai 1537
nach Mantua ausgeschrieben hatte, zu entscheiden. Denn
auch der Kaiser wünschte endlich die Sache zum Ziele
geführt zu sehen. Am 7. Februar erschienen daher in
glänzender Versammlung in Person Philipp, Land
graf von Hessen, der Zeit regierender Hauptmann des
Schmalkalder Bundes, auf dessen Veranlassung Schmal
kalden zum Versammlungsort bestimmt worden, und
weshalb diese Stadt dem Kaiser Karl V. so verhaßt
war, daß er sie nach Besiegung des Kurfürsten Johann
Friedrich gänzlich zu zerstören beschlossen hatte, und nur
die Fürbitte des Herzogs Moriz diese Gefahr abzuwen
den vermochte; Johann Friedrich, Kurfürst von
Sachsen, die Herzöge Franz und Ernst von Lüneburg,