Full text: Briefe aus Krieg und Frieden

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jetzt nach dem Bett. - Vorläufig graule ich mich vor der Stadt, 
alles f remd, alles fremd. Da war doch das Leben in Beuthen 0/S 
ganz anders rege. Hier sieht man kaum S.A. - und dagegen in Beu 
then! Ach ich will still sein; auch hier wird sich für mich ei 
ne Tür auftun, nur still sein und warten. 
Ich freue mich schon rasend auf Euer Kommen, wir dreie in 
einem Zimmer, wie wird das bloß gehen? Aber ich bin guter Din 
ge. Das Zimmer ist wohl so groß wie das von Frau K. Und da mein 
test Du ja selbst, daß es gehen wird. Als Empfangszimmer für Ge 
meindeglieder stellt mir die Wirtin unten einen Raum zur Verfü 
gung, wo ich auch arbeiten kann. Da das Vereinshaus sehr groß 
und vielseitig ist, kann man sich hier und da aufhalten. 
Die Wirtin ist sehr nett und gefällig und wird Dir gut gefal 
len. Herrliche große helle Küche. Na es wird schon gehen, des 
bin ich ganz gewiß. Nur möchte ich mich am liebsten erst in die 
Stadt unter die Leute begeben, da kriege ich es mit der Angst. 
0 die fremden tausende von Gesichtern! 
Mein Kindlein, "Müssepüppe", sei innigst gegrüßt und in gro 
ßer tiefer Liebe umarmt 
von Deinem Väti. 
Viele Küßchen auch für Hannsi. Gruß an Frl. Aigner.
	        
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