Full text: Ueber Musikautomaten bei den Arabern

UEBER MUSIKAUTOMATEN BEI DEN ARABERN. 
 
Blasinstrumente, welche durch die Luft, die mittels Wasser compri- 
miert wird, angeblasen werden, finden wir schon bei den Alten. Mehrere 
derartige Anordnungen sind in Heron’s Pneumatica (lib. II, 4, 5, 9, 
10, 20, 32) beschrieben. Mit grossem Interesse haben sich die arabisch 
schreibenden Völker diesen Fragen zugewendet; ihre Arbeiten gehen 
aber zum grossen Teil auf die Antike zurück und lassen uns Rück- 
schlüsse auf die entsprechenden Werke vor allem in Byzanz machen. 
Der pfeifende Thyrsus (Heron II, 9) findet 
sich fast ebenso in dem Kitâb fi’l Hijal 
der Benû Mûsà 1 (Mitte des 10. Jahrhun- 
derts) (Proposition Figur 29), wo es heisst 
(die Figur 1 entspricht ziemlich dem Ori 
ginal): 
« Herstellung eines Zaubersiebes (sa- 
hara oden sahhâra), das, wenn man es in 
Wasser taucht ein Pfeifen {safir) hören 
lässt und ebenso wenn man es aus dem 
Wasser zieht».—A ist das Zaubersieb,mit 
den am Boden befindlichen Löchern, P ist 
die Pfeife; beim Eintauchen strömt die Luft 
in die Pfeife (saffâra) und man hört ein Pfeifen, « wie wenn man in 
Pfeifen bläst ». 
Andere musikalische Vorrichtungen, bei denen Wasserräder eine 
Rolle spielen, hat Philon angegeben (vgl. Carra de Vaux, Notices et 
extraits, Bd. 38, S. 197 u. folgde). Hierbei wird zwischen den Flügeln 
der sich drehenden Räder Luft aufgefangen, die dann aus Oeffnungen 
entweicht. 
Eine kurze Skizze der historischen Entwickelung nach arabischer 
 
1 Ueber die Benû Mûsà, deren Kitâb fi'l Hijal, und die benutzten Handschriften 
vgl. E. Wiedemann, Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften, X, S. 341 und an 
anderen Orten.
	        
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