Full text: Ueber Musikautomaten bei den Arabern

172 E. WIEDEMANN. 9 
löten wir einen Stab; wird dieser losgelassen, so sitzt der männliche 
Teil in dem weiblichen. Vom einem grossen Hahn a d mit einer Weite 
der Bohrung (Wasserdurchlass) von 2 1 / 3 Finger wird das Ende a in 
das Ende a von a ß y eingesetzt, das Ende d durchsetzt gut einge- 
lötet die Ebene g z und endigt nahe am Boden der Schüssel S 1 Am 
Ende d befindet sich eine kleine Schüssel 6 von 4 Finger Tiefe, die 
das Ende d des Hahnes umfasst. Ihre Weite wird so gewählt, dass 
sie die Wucht des aus dem Hahn austretenden Wassers nicht schwächt; 
in Folge der Gegenwart der kleinen Schüssel ö kann die Luft nicht 
in den Hahn treten. Am Boden von 6 befindet sich ein nach unten 
gerichteter Nagel N. Hebt sich S 1 , so dringt N in die Öffnung O 1; 
dadurch wird verhindert, dass diese sich durch Schmutz, der sich oft 
im Wasser befindet, verstopft. 
Ist die Schüssel 6 voll, so fiiesst sie über, die Schüssel S 1 füllt 
sich, das Ventil V 1 schliesst sich, S 1 fliesst über, der Kasten A 1 
füllt sich mit Wasser, die Luft strömt durch R 1 zu der Flöte {mizmâr) 
und es entsteht der Klang. 
Aus dem Rohr r 1 (oberhalb S 1) sprudelt das Wasser nach aussen 
heraus, denn sein unteres Ende taucht in die Schüssel S 1 und daher 
tritt keine Luft aus r 1 aus. Wir hätten es so einrichten können, 
dass nur Luft durch r 1 eintritt, wenn wir ihrer beim Entleeren von A 1 
bedürfen, aber niemals solche aus r 1 austritt. Bei der benützten Anord- 
nung dient r 1 zur Regulierung des Luftstromes, der in der Flöte austritt. 
Wirkt die Luft nämlich sehr kräftig auf die Flöte, so würde sie sie 
manchmal « überdecken » 1 (atbaq) und man hörte keinen Ton. Kann aber 
das Wasser aus r 1 austreten, so sprudelt es lebhaft heraus, die 
Kraft der Luft wird so weit herabgesetzt, bis sie den Deckeln der 
Habba des Mizmâr entspricht.— Oberhalb des Halbkastens A 2 wer- 
den genau die gleichen Anordnungen getroffen. 
Nun wird die Einrichtung besprochen, um abwech- 
selnd die Ventile an y und der entsprechenden Stelle y 1 
zu öffnen und zu schliessen. Wir machen einen 2 Finger 
breiten Ring r n q (Fig. 4) von constanter Dicke. Sein 
Durchmesser r q entspricht dem Abstand zwischen y 
und y 1 (Fig. 2), sein Mittelpunkt liegt da, wo der kleine 
Kreis gezeichnet ist j. Der Ring liegt horizontal und 
etwas unterhalb der Ventile y und y 1 (Fig. 2), Er dreht 
sich um eine Axe K j l 1, mit der er fest verbunden ist. 
Beim Drehen des Ringes werden die mit den « Männern » der Ventile 
 
1 Es entspricht dies einer bekannten Tatsache (man hätte ein Ueherschlagen 
des Tones).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.