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1920
Über Quellstifte aus Laminariastielen
und Tupeloholz
| Melfunger
;Medizmifcfi-pharmazeuti|che i
Mitteilungen
aus Wiffenfchaff und Praxis.
Herausgegeben von der Firma B. Braun-Melfungen
Inh.: Apotheker Carl Braun.
Gegründet 1839.
Rofen-Apotheke / Fabrik pharmazeutischer Präparate / Katgut-Fabrik.
Verantwortlidier Schriftleiter: Dr. Hans Braun, Melfungen,
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1920.
Melsungen.
Heft 17.
Origmaiarbeiten.
Arbeiten aus dem chemisch - bakteriologischen Laboratorium der Firma
B. Braun, Melsungen.
über Quellstifte aus Laminariastielen und Tupeloholz.
Von Dr. phil. Hans Braun,
wissenschaftlichem Leiter der Firma B. Braun.
I.
Geschichte, Zweck, Stammpflanze und Anatomie
der Laminariastiele.
Unter Quellstiften, Quellkegeln, Quellsonden und Quellbougies
versteht man Körper von der durch das Wort bezeichneten Form, welche
in Körperhöhlen eingelegt, dort aus dem umgebenden Gewebe Feuchtig
keit aufnehmen, dabei um ein mehrfaches quellen und die Körperhöhle
dadurch erweitern. Die Quellstifte sind 1863 in den Arzneischatz auf
genommen worden, nachdem Garibaldi auf die chirurgische Anwendung
der Algen als Quellmittel hingewiesen hatte. Die Ärzte bedienten sich
dieser Quellstifte auch viele Jahre lang, kamen aber von ihrer Benutzung
wieder ab, weil die Forderungen inbezug auf die Ausdehnung der Stifte
bei weitem nicht erfüllt wurden. Andererseits stellten sich auch Schwierig