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Sterile Arterien zur Umhülsung bei der
Sehnennaht
Gallertröhrchen
Sterile Arterien zur Umhülsung bei der Sehuenuaht.
Um zu verhindern, dass fremdes Gewebe sich in die Sehnen
naht hineindrängt, hat sich zur Umhülsung dieser Nähte, besonders
bei starken Sehnen, die Anwendung von Arterien sehr gut bewährt.
Um die Resorption des fremden Körpers zu verzögern, und
dadurch die Naht möglichst lange zu schützen, sind die Arterien
mit Jod behandelt. Es handelt sich in diesen Fällen um die Illiaca
des Rindes. Ihre Gerbung schliesst gleichzeitig eine gute Desinfektion
in sich und hat sich bis jetzt ganz gut bewährt.
Gallertröhrcheu.
In einer Arbeit über die Regeneration des entarteten Nerven,
D. med. W. No. 25. 1917, die sich im Wesentlichen mit den his
tologischen Vorgängen beschäftigt, schreibt Herr Prof. Edinger
über die Agarröhrchen das Folgende:
»Im Februar 1916 habe ich den Vorschlag gemacht, zwischen
das zentrale und das peripherische Stück eines getrennten Nerven
eine mit einer gallertigen Substanz gefüllte Röhre zu schalten.
Dem lag theoretisch der Gedanke zugrunde, dass die zentrale Faser
allemal auswächst, wenn ihr kein Widerstand entgegensteht, etwas,
was experimentell oft nachgewiesen war. Unbekannt war, wie lange
das zentrale Stück werden kann ohne Beihilfe des peripherischen,
unbekannt, ob auch gerade Agar, das als Zwischensubstanz versucht
wurde, das geeignetste als Füllmasse wäre. Das wurde auch nicht
verschwiegen, auch zunächst von Tierversuchen abgesehen, weil es
eben darauf ankam zu erfahren, wie das Verhalten am Menschen
sich gestaltete. Inzwischen habe ich, experimentell trefflich unter
stützt von den Herren Enderlen und Lobbenhofer in Würzburg,
zahlreiche Tierversuche mit der Silbermethode Bielschowskis
nachprüfen können, habe auch klinische Erfahrungen gesammelt
und habe dabei erfahren müssen, dass Agar leider total versagt,
weil es in Kochsalzlösungen — und wohl auch im Serum — durch
Diffusion knorpelhart wird. Das war schon im Sommer 1916
erkannt, und ich habe die ausführende Firma Braun in Melsungen,
der ich für ihre nicht erlahmende Hilfe bei den zahlreichen Vor
versuchen sehr dankbar bin, sofort davon in Kenntnis gesetzt.
Auf Enderlens Wunsch hin unterblieb damals eine literarische
Mitteilung, weil ein besseres Verfahren in Aussicht stand und
dieses zugleich mit dem Zurückziehen des ersten Vorschlages ver
1917
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