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Braunüle - die neue Plastikkanüle
AUS DER PRAXIS - FÜR DIE PRAXIS
Braunüle — die neue Plastikkanüle
Wenn man bisher intraarteriell bzw. intravenös eine plastische Kanüle ver
wenden wollte, war man gezwungen, mit einer Flügelkanüle zu punktieren
und dann die plastische Kanüle durch das Lumen der Flügelkanüle in die
Vene einzuführen. Dieses Verfahren hatte den Nachteil, daß man entweder
eine sehr dicke Metallkanüle verwenden mußte, oder aber sich mit einer
relativ englumigen Plastikkanüle zufrieden geben mußte. Außerdem war es
nicht möglich am Ende der plastischen Kanüle einen Rekord- oder Luerkonus
anzubringen, da sich so die Metallkanüle nicht mehr entfernen ließ. Die
Braunüle — zur einmaligen Verwendung — schaltet diese oben beschriebenen
Nachteile aus. über einer Melallkanüle befindet sich eine im Lumen genau
passende Plastikkanüle, die kurz vor der Kanülenspitze konisch und in stufen
losem Übergang auf der Melallkanüle ausläuft. Man kann es am besten ver
ständlich machen, wenn man das System mit einem Schirm vergleicht. Die
Metallkanüle entspricht dann dem zusammengerollten Schirm, während die
Kunststoffkanüle dem Schirmüberzug entspricht. Man punktiert nun die Vene
mit der Spitze der Metallkanüle, wobei sich die dicht dem Metallrohr anlie
gende Kunststoffkanüle — die Metallkanüle als Mandrin benutzend — mit
in die Vene hineinschiebt. Man kann nun, wenn die Plastikkanüle hoch genug
in die Vene eingeführt ist, die Metallkanüle aus der Vene herausziehen und
an den Rekordkonus der Kunststoffkanüle eine Spritze oder eine Infusions
leitung anschließen.