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kein Kaliummangel, dann kann man mit einer Lösung wie Sterofundin HL 5
oder HG 5 sehr schön den täglichen Erhaltungsbedarf des Patienten decken.
Nun kommen wir zu den ganz speziellen Elektrolyt-Verschiebungen, wie sie
bei den einzelnen Krankheitsbildern auftreten können, und es erhebt sich die
Frage, wie man in diesen Fällen am besten eine zielgerechte Therapie betreibt.
Auch hier haben wir zwei Möglichkeiten: auf der einen Seite besteht die
Möglichkeit, eine sog. Konfektionstherapie zu betreiben, d. h, man kann ge
brauchsfertige Elektrolytlösungen, die in Flaschen bzw. Plastik-Infusoren zu
500 ml geliefert werden, verwenden. Es gibt auch solche speziellen Lösungen
zur Beseitigung von Alkalosen, von Acidosen, von Kaliummangelzuständen
verschiedenen Grades; man hat Lösungen, die anzuwenden sind bei stärkerem
Verlust von Magensaft oder aber von alkalischen Sekreten. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, eine Therapie nach Maß zu betreiben. So hat Herr
Prof. Schwab, Göttingen, eindeutig auf die Basislösungen und Elektrolyt
konzentrate hingewiesen, die von uns in Zusammenarbeit mit der Göttinger
Med. Klinik entwickelt wurden. Mit diesen Basislösungen und mit diesen
Elektrolytkonzentraten kann man tatsächlich individuell dosieren und praktisch
95 <Vo aller Krankheitsbilder entsprechend behandeln. Wir brauchen hierfür
eine Basislösung bei reinem Wassermangel — dies wird durch die 5,25 °/oige
Glukose- oder Laevuloselösung erreicht —, wir brauchen eine zweite Basis
lösung für extrazellulären Flüssigkeitsmangel, wozu Sterofundin bestens ge
eignet ist. Zu diesen beiden Basislösungen kommen dann fünf Elektrolyt
konzentrate, die, ich muß immer wieder auf unsere kleine blaue Broschüre
verweisen, auch hier im einzelnen nachgelesen werden können. Diese Kon
zentrate sind 1-molar, d. h. 1 ml entspricht 1 mäq. Wbr haben eine Kalium
chloridlösung, eine Kaliumlaktatlösung, eine Kaliumphosphatlösung, eine
Natriumchloridlösung und eine Natriumlaktatlösung. Diese Konzentrate wer
den in kleinen, Penicillinflaschen ähnlichen Fläschchen mit 30 ml Inhalt
geliefert, so daß Sie nun die Möglichkeit haben, mit der Spritze 20 — 30 ml
aufzuziehen, und dann genau wissen, daß Sie nun auch genau 20 bzw. 30 mäq
Kat- bzw. Anion der Basislösung zusetzen. Um eine solche Therapie zu be
treiben, braucht man natürlich gewisse labormäßige Ausrüstungen, man kann
beispielsweise auf ein Flammenphotometer dabei nicht verzichten. Auf Grund
der durchgeführten Diskussionen konnte man immer wieder ersehen, daß diese
sog. Therapie nach Maß meistens das Vorrecht der größeren Kliniken, Stadt-
und Kreiskrankenhäuser ist, während die kleineren Krankenhäuser doch lieber
auf die gebrauchsfertigen, von der Industrie gelieferten Infusionslösungen
zurückgreifen wollen, um erstens einmal sicher zu sein, absolut sterile und
pyrogenfreie Lösungen zu haben, und darüberhinaus auch die Gewißheit zu
haben, daß die auf dem Etikett angegebene Zahl der Milliäquivalente an Kat-
und Anionen dem Inhalt der Lösung entspricht. Ich verweise in diesem Zu
sammenhang noch einmal auf die von uns auf vielseitigen Wunsch heraus
gebrachte kleine Prospektsammlung über Basislösungen und Elektrolytkon-