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infundiert werden. Um Isotonie zu erreichen, wurden 5 # /o Sorbit zugeführt,
das gleichzeitig als zusätzlicher Kalorienlieferant dient. Sorbit hat gegenüber
den Zuckern den Vorteil, daß bei der Sterilisation kein Absinken des pH-
Wertes in saures Milieu stattfindet, da eine ausgeprägte Acidität die Emulsions
beständigkeit katalytisch nachteilig beeinflußt.
Als Emulgator findet ein entsprechend dem DBF 1 002 607 durch nahezu
vollständige Hydrierung stabilisiertes Lecithin Verwendung. Durch die Hydrie
rung der konzentrierten Doppelbindung im Lecithin wird vermieden, daß nach
langer Lagerung pyrogenartige Reaktionen auftreten. Die Teilthengröße der
Fettpartikel ist mit 0.1—0.4 Mikron im Vergleich zu Erythrozyten (8.5 Mikron)
so niedrig gehalten, daß mit Sicherheit Embolien vermieden werden.
Die Emulsion enthält je nach Fettgehalt (10 oder 15 °/o) 1250 bzw. 1750
Kalorien pro 1000 ml.
Bei kühler, jedoch vor Frost geschützter Lagerung ist LIPOFUNDIN ca.
1 Jahr haltbar.
LIPOFUNDIN soll nur intravenös und zwar immer allein und nie in Kom
bination mit Blut oder anderen Infusionslösungen verabreicht werden.
Die Infusion sollte nach folgendem Schema vorgenommen werden:
1. Minute 3 Tropfen
2. Minute 5 Tropfen
3. Minute 10 Tropfen
5. Minute 25 Tropfen
10. Minute 50 Tropfen
Diese Tropfenzahl soll bis zum Ende der Infusion beibehalten werden.
Indikation
Eine parenterale Ernährung mit Fett ist in allen Fällen indiziert, in denen
akute öder chronische Mangelernährung vorliegt, prä- und postoperativ, sowie
besonders bei Operationsvorbereitung alter Patienten, die wegen schlechten
Allgemeinzustandes ansonsten nicht operiert werden könnten. Ganz besonders
jedoch bei Patienten, deren Unterernährung auf ein primäres (z. B. Sprue) oder
sekundäres (Pankreas-Insuffizienz) Malabsorptionssyndrom zurückzuführen
ist, sowie bei Patienten mit Neoplasmen des Verdauungstraktes. Darüber
hinaus ist die Verwendung von Fett für die Therapie bei schweren Infektions
krankheiten (Typhus) bewußtlosen Patienten und solchen mit akuter oder
chronischer Nephritis, angezeigt.
Gegenindikation
Die intravenöse Ernährungstherapie mit Fettemulsion ist bei allen den
Krankheitsbildem kontraindiziert, bei denen Störungen dm Fett-Transport
oder Fett-Stoffwechsel bekannt oder sehr wahrscheinlich sind. Dazu gehören