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Die an sich schon starre Aorta habe ich auch in manchen
| Fällen ungegerbt, einfach in Formol gehärtet, benutzt, doch ist es
dann erforderlich, sie vor Gebrauch gut in steriler Kochsalzlösung
zu wässern, mindestens 24 Stunden, weil sonst das Formol einen dele-
j tären Einfluss auf die benachbarten Gewebe ausüben konnte, wie ich es
in Tierversuchen in Gestalt langwieriger, tiefgreifender Nekrosen be-
I obachtet habe. Dass sonst die Asepsis der formolisierten Gefässe garan
tiert ist, geht am besten aus meinen früheren Experimenten hervor, wo
; ■ . ich doch derart behandelte Gefässe bei Tieren und Menschen dauernd
zur Einheilung brachte (siehe Figur 1 und 2). Auch die gegerbten
; und in wässeriger Jodlösung auf bewahrten Schlagadern lassen In
fektionen nicht befürchten. Die Art der Präparation und die voll
ständige Durchtränkung mit Jod werden für die Keimfreiheit der
Präparate, die ich in zahlreichen Fällen von aseptischen und sep
tischen Operationen ohne den geringsten Nachteil angewendet habe,
: bürgen. Was die Haltbarbeit betrifft, so können die Schlagadern
Fig. 4.
im Gegensatz zum Gummi monate- bis jahrelang vor der Ver
wendung aufbewahrt werden, ohne auch nur im geringsten an ihrer
Güte Einbusse zu erleiden. Bezüglich der Formolgefässe reicht
meine eigene Erfahrung bereits über fünf Jahre zurück, während
welcher ich sie in Gläsern wie das nebenstehend abgebildete
(Figur 3) aufbewahrte und sogar beobachten konnte, dass ihre
Brauchbarkeit zum Zwecke der Trockenlegung mit der Zeit noch
wuchs.
Von Wichtigkeit ist nun das Verhalten der Adern in der
Wunde; man muss da von vornherein unterscheiden zwischen Aorten