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Kunststoffe in der Medizin
Atraumatische Nadeln
Kunststoffe in der Medizin
Bezugnehmend auf die Arbeit Seiten 1257—1263 in diesem Heft soll hier
noch eine kurze Zusammenstellung der Erzeugnisse gegeben werden, die aus
Kunststoff bisher hergestellt und klinisch erprobt wurden:
Venoflex-Kapillare
Darmrohre
Gallendrains verschiedener Größe
Absaugkatheter
mit gerader u. gewinkelter Spitze
gebogene Thoraxdrains
Intubationsschlauch
Ernährungssonde
für Säuglinge und Kleinkinder
Ernährungssonde
für Frühgeburten
Die wesentlichste Neuerung auf dem Gebiet der Kunststoffe stellt die
Oesophagus-Prothese dar, die in Deutschland von der Firma B. Braun, Mel
sungen, hergestellt wird, und sich zur Zeit in der klinischen Erprobung
befindet. In der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ 78, H. 42, S.
1448 (1953) findet sich hierüber eine interessante Abhandlung von Prof.
Dr. Nissen, Chirurg. Univ.-Klinik, Basel.
Atraumatische Nadeln
Die Firma B. Braun, Melsungen, liefert seit einiger Zeit auch verschiedene
Arten atraumatischer Nadeln für chirurgische Zwecke. Der Vorteil dieser
atraumatischen Nadeln gegenüber den Nadeln mit Öhren besteht darin, daß
ein Minimum an Gewebstrauma gesetzt wird, da Nadel und Faden praktisch
denselben Durchmesser haben. Ein Vorteil, der dem Chirurgen vor allem
bei Herz-, Gefäß-, Nerven- und Sehnen-Nähten sehr zu statten kommt. Vor
allem fällt auch das lästige und schwierige Einfädeln von Nadeln mit kleinen
Öhren fort. Die Nadeln sind aus hochwertigem, besonders gehärtetem Stahl
hergestellt. Die Methode der Befestigung des Nahtmaterials an der Nadel
gewährt eine absolut sichere Verankerung desselben. Der Faden kann nicht
herausgezogen werden. Atraumatische Nadeln gibt es in verschiedenen
Größen und Stärken sowohl mit Katgut als auch mit Zwirn, Seide, Supramid
und Draht.
1954
1954