von dünnflüssiger geleeartiger bis zu hartgummiähnlicher Form variieren
kann. Diese Plomben kommen steril, gebrauchsfertig in Kugelform in den
Handel und liegen bei einer großen Anzahl von Patienten seit mehr als
20 Jahren ohne irgendwelche Gewebsreizungen in der Augenhöhle.
Ein anderes Derivat des Polyvinylalkohols, das von Reppe 1941 dar
gestellte Polyvinylpyrrolidon, zeigte gegenüber dem Polyvinyl
alkohol die gewünschten Eigenschaften eines kolloidalen Körpers als Plasma
substitut. Es wird synthetisiert, indem das monomere Pyrrolidon aus
Acethylenformaldehyd und Ammoniak über eine Reihe von Folgestufen auf
gebaut und dann zu dem hochmolekularen Körper polymerisiert wird.
Durch Weese wurde seine Eignung als Plasmasubstitut bestätigt und
seit 10 Jahren ist es in einer großen Anzahl von Fällen unter der Bezeichnung
Periston mit gutem Erfolg klinisch verwendet worden.
Im POLYVINYLCHLORID, technisch kurz PVC genannt, wurde durch
Synthese des monomeren Vinylchlorids eine weitere hochmolekulare Ver
bindung gefunden, die vor allen Dingen auch tedmisch eine außerordentlich
große Anwendung gefunden hat.
PVC ist von harter Konsistenz, kann aber durch Zusatz geeigneter
Weichmacher in seiner Härte sehr stark beeinflußt werden und findet wegen
seiner chemischen Resistenz in der Medizin vor allen Dingen in Form von
schlauchartigen Gebilden Anwendung. Daraus hergestellte Katheter, Drains,
Intubationsrohren, Kapillaren und Magen- und Darmsonden werden im
Ausland seit Jahren in großen Mengen gebraucht und haben die entsprechen
den Gummiartikel vor allen Dingen deshalb verdrängt, weil sich PVC im
Gegensatz zu dem schwefelhaltigen Gummi im Gewebe reizlos verhält,
transparent und billiger ist. Wegen ihres niedrigen Preises werden PVC-
Schläuche besonders zur Herstellung von Infusions- und Transfusionsgeräten
für einmalige Verwendung benutzt.
Im Gebrauch ist bei der Sterilisation die thermoplastische Eigenschaft
insofern zu berücksichtigen, als diese Schläuche in der Form und Lage
sterilisiert werden müssen, in der man sie später verwenden will, d. h. sie
dürfen im Autoklaven nicht durch Gewichte belastet oder geknickt werden,
sondern werden plan eingelegt und erst nach Abkühlung dem Autoklaven
wieder entnommen. Infolge der Geschmeidigkeit als feinlumige Kapillaren
finden sie weitgehende Anwendung in der Venoflex-Apparatur, in der sie
durch entsprechende Kanülen in die Venen eingeführt werden und bei
Dauertropfinfusionen bis zu 14 Tagen und länger liegenbleiben können,
ohne den durch das Metall sonst bedingten Reiz auf die Gefäßintima aus
zuüben. Auch zum Absaugen von Sekret aus den Bronchien während der
Intubationsnarkose finden Kapillaren verschiedener Durchmesser ausge
dehnte Verwendung.
Ein anderer Kunststoff, der wegen seiner chemischen Unangreifbarkeit
und hydrophoben Eigenschaften in der Medizin Eingang gefunden hat, ist