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richtet, daß es bei Osteoporose zu Splitterbrüchen des Sternum
kommen kann. Selbstverständlich ist auch damit die Gefahr
der Perforation verbunden. Sie kann also trotz aller Vor
sichtsmaßnahmen nicht immer absolut sicher vermieden werden.
Die Firma B. Braun-Melsungen hat nunmehr ein Sternal
gerät konstruiert, das besonders auch für die Transfusion ge
eignet ist und eine Perforation der Tabula interna
mit Sicherheit ausschließt. Wir haben das Gerät seit
März 1948 in Gebrauch, und es soll über seine Anwendung
und unsere Erfahrungen damit berichtet werden.
Das Sternalgerät B. Braun-Melsungen dient zur Sternal-
punktion, zur intrasternalen Trans- bzw. Infusion und zur Ge
winnung von Tupfpräparaten nachSeyfarth. Es besteht erstens
aus einer Metallplatte 8x3 cm, in deren Mitte sich ein fest
stellbares Kugelgelenk befindet. Durch das Kugelgelenk führt
eine Gewindebohrung, in der die linksseitig scharf geschliffene
Einstichkanüle verstellbar läuft. In die Kanüle paßt ein im
Spitzenschliff mit der Spitzenform der Nadel übereinstimmend
feststellbarer Mandrin. Der zweite Teil des Gerätes besteht
in einer Bohrkanüle aus besonders gehärtetem Stahl, die den
zur Leberpunktion verwendeten Kanülen vergleichbar ist. Ihr
Kaliber ist in das der Einstichkanüle eingepaßt. Sie ist jedoch
um 3,5 mm länger als diese und an ihrem unteren Ende tre-
phinenförmig gezahnt. Die oberen Enden der Einstich- und
Bohrkanüle tragen jeweils einen geriffelten Ansatz. Die Boh
rungen der Kanülenansätze entsprechen in ihrem Lumen dem
Konus des winkelförmigen Glaszwischenstückes, jedoch ist
mittels des beigegebenen Reduzierzwischenstückes ein abso
lut dichter Ansatz von Rekordspritzen möglich. Bei Trans
fusionen, zu denen wir das Transfusionsgerät B. Braun-Mel
sungen (Dreiwegehahnsystem) verwendet haben, wird die Olive
des beigegebenen Glaswinkelstückes mit dem zuführenden
Schlauchende verbunden und das Schliffende in die Einstich
kanüle eingesetzt. Das Gerät ist aus Stahl gefertigt und voll
ständig verchromt bzw. mit innen polierten Kanülen aus rost-
sicherem Stahl ausgestattet. Es kann daher ohne weiteres in
der üblichen Weise durch Auskochen sterilisiert werden.
Die Konstruktion des Gerätes hat sich nach den anatomischen
Gegebenheiten des Sternum gerichtet. Aus ihnen ergibt sich
auch die praktische Durchführung der Transfusion. Das Durch
bohren des Sternum geschieht zweckmäßig in der Mittellinie
des 2., 3. oder 4. Intercostalraumes. Ein tieferer Zwischen
rippenraum soll nicht gewählt werden, weil seine Abgrenzung