des Blutes Gewicht gelegt werden. In diefen Fällen find kleine nach
kurzen Abhanden wiederholte Mengen Blut ausreichend und auch vor
zuziehen. Betrachten wir nun die Unterfchiede zwifchen diefen beiden
Kategorien;
1. Bei ganz großen Blutungen tut äußerße Eile not, um eine
Blutmenge, welche der verlorenen gleichkommt, fchnellftens zu injizieren;
was nützen z. B. 100 oder 200 g Blut, falls der wirkliche Blutverluft
mehr als zwei Liter beträgt?
Um eine folche Transfufion in großen Mengen vorzunehmen, muß
man auf mehrere Spender zurückgreifen, muji ferner allen Schwierigkeiten
eines möglichen Arterien- oder Venen-Kollapfes begegnen und fich eines
Spezialinßrumentes zur Bluttransfußon bedienen (Apparate nach Jube
oder Tzanck). Es iß dann auch möglich, bei folchen Mengen ohne anti-
koagulierende Mittel zu arbeiten, da diefe bei folch großen Blutmengen
felbft gefährlich werden könnten.
Die Methode von Beth-Vincent, um die Blutgruppe der verfchiedenen
Spender genau feßzußellen, ifi abfolut genügend und in einigen Augen
blicken ausführbar.
Diefe Bluttransfufion in großen Mengen, welche meifiens fehr fdmell
angewandt werden muß, bedingt natürlich eine forgfältige Vorbereitung.
Ihre Refultate find dann auch ßets fehr gut; ße rettet;Menfchenleben;
kein anderes Heilverfahren gibt es, um fie zu erfetzen.
2. Bei den anderen oben genannten Indikationen (Blutarmut ufw.)
find die gegebenen Bedingungen ganz andere. Die Transfuflonsdofen
find kleiner als 200 g, und außerdem ifi auch eine große Eile nicht
nötig. Der Zugang zu den Venen ifi immer möglich. Falls man nun
einen Spezialbluttransfufionsapparat nicht zur Hand hat, kann man irgend
eine andere beliebige Methode anwenden, dadurch, daß man das Blut
vermittels antikoagulierender Zufätze haltbar macht (Zitratbluttransfufion
oder Zufatz von Novarfenobenzol), Die Methode nach Bet-Vincent zur
Fefifiellung anormaler Hämolyßne gibt nicht mehr die unbedingt not
wendigen Garantien; es ifi dann vielmehr vorzuziehen, eine direkte
Fefifiellung zu machen und zwar, indem man das Serum des Empfängers
mit den Blutkörperchen des Spenders in Verbindung bringt. Unter folchen
Bedingungen ßnd die Refultate der Transfufion nicht immer gleichmäßig
und man erfetzt oder ergänzt deshalb fehr oft diefe Behandlungsart
durch Anwendung anderer therapeutifcher Mittel (Kalbsleber, Kalzium
chlorat., Hypophyfe).
Im ganzen genommen ßnd dies die unter fich ganz verfchiedenen
Indikationen der Bluttransfußon, die beßimmend find für die Wahl der
Bluttransfußon in großen Mengen oder der Transfußon in kleineren
Dofen, welch letzterer man den Namen »Homohämotherapie« gegeben hat.