er Plan einer Ausstellung „Die Industrie in der
bildenden Kunst" ist im Museum der Stadt Essen
nicht neu, unsere Lage inmitten der malerischen wilder
eines Industriebezirks brachte ihn schon mit sich. Als
wir zum Jubiläumsjahr des Kruppschen Werkes berieten,
wie wir dem kunstbeschirmenden krause Krupp, das wir heute
mit gleicher Anhänglichkeit das paus Krupp von Bohlen
und Palbach nennen, eine Aufmerksamkeit erweisen könnten,
tauchte der alte Plan wieder aus, und es erwies sich ganz
bald schon, daß das Glück ihm hold war. Die bedeutendsten
Bilder, die sich mit dem Problem des Industriebildes befassen,
sind über das ganze Reich zerstreut, allein ihre Besitzer, an
ihrer Spitze Seine Majestät der Kaiser, mit ihm die Berliner
Nationalgalerie, das Darmstädter Landesmuseum, der Berliner
Magistrat, dazu Sammler aus Norden und Süden in statt
licher Zahl, zeigten das freundlichste' Entgegenkommen. Als
einige Monate später die Galerie Arnold zu Dresden mit
der ähnlichen Veranstaltung „Stätten der Arbeit" auf den Plan
trat, gelang es, auch sie für das Essener Unternehmen zu ge
winnen. Nachdem dann endlich die Stadtverordneten die neuen
Museumssäle bewilligt, für deren schöne und feierliche Ge
staltung wir ihrem Erbauer, Perm Dr.-Ing. Erbe, besondern
Dank schulden, war es möglich, unserem Plan eine volle und
reiche Entfaltung zu geben. Und mit gutem Gewissen können
wir es aussprechen, daß sich das Industriebild in seinen ver
schiedenen Richtungen und ihren Meistern zurzeit in Essen in
umfassender und übersichtlicher weise studieren läßt.
Das Kunstmuseum der Stadt Essen hat sich zur Aufgabe
gestellt, die bedeutendsten, ihm erreichbaren Darstellungen
aus dem Gebiete der Industrie zu sammeln, ein Plan, zu
dem durch Stiftungen und Erwerbungen ein solider Grund
stein schon gelegt werden konnte. In den letzten Tagen noch
kamen perr und Frau Krupp von Bohlen und Palbach dem