sein. Unter den Klängen des Präsentiermarsches
wurde die alte und doch wieder neue Fahne in die
Front der Schützen eingereiht. Nach dem Abmarsch
zunl -Vereinslokal wurde dort noch ein geschichtlicher
Vortrag über die ehemalige Bürgergarde und ihre
Aufgaben gehalten.
Nachdem am 17. September 1933 in G ü n st e -
rode die feierliche Einweihung eines Adolf Hitler
nahm die Ehrung einer Reihe von Jubilaren vor.
Biele weitere Redner brachten ihre Glückwünsche
dar. Die turnerischen Vorführungen übertrafen vie
les bisher Gebotene und bewiesen, daß in den
Reihen der „Eintracht" echter deutscher Turnergeist
herrscht. Sonntag vormittag traten 22 Vereins
riegen des Kreisgebiets Melsungen zum Wettkampf
an. Es war ein gemischter Siebenkampf, bei dem
Trauerfeier für den verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg auf dem Schlotzhof in Melsungen.
Der feierliche Akt der Staatsbegräbnisses tm Tannenberg-Denkmal am 7. August l934 wird durch Rundfunk übertragen.
Eigene Ausnahme.
Steines stattgefunden hatte, der die innere Verbun
denheit mit dem Führer bekunden soll, fand am
24. September in Mörshausen die Eröffnung
eines schmucken NS.-Heimes statt. Zu dem Weihe
akt marschierten die Vereine und Verbände vor
dem Braunen Haus, ein kleines Fachwerkhäuschen
am Ausgang des Dorfes, auf. Kreisleiter Wisch
hob in seiner Rede hervor, daß das Haus eine
Schulungsstätte zum nationalsozialistischen Gedanken
für alle Volksgenossen sein soll. Der Stützpunkt
Mörshausen habe sich ein Denkmal gesetzt, wie es
bisher im Kreise Melsungen noch nicht geschehen
ist. Blockwart Hoffmann übernahm den Schlüssel
und damit die Pflege des Heimes, das als altehr
würdiges Gemeindehaus aus dem Fahre 1692 das
Rückgrat der Gemeinde werden soll.
Der Turnverein „Eintracht" F e l s b e r g,
einer der ältesten Turnvereine im Fulda-Edder-Kreis,
feierte am 17. September 1933 fein 70fähriges
Bestehen. Schon am Sonnabend nachmittag herrschte
auf dem Sportplatz am Steinweg lebhafter Turn-
und Sportbetrieb. Es war eine Freude, die Fu
gend turnen zu sehen. Abends fand ein großer
Fackelzug statt, der mit einer Heldenehrung am
Kriegerdenkmal abgeschlossen wurde. Fm Gasthaus
zum Schwan überbrachte DT.-Kreisführer Giebel-
Heinebach die Glückwünsche des Fulda-Edder-Krei-
ses. Als Anerkennung überreichte er eine Plakette
mit dem Bildnis des Führers Adolf Hitler und
jeder Verein sechs Mann stellte. Nach dem Festzug
fanden nachmittags noch Handballspiele statt.
Ganz Deutschland feierte am 1. Oktober 1933
das Erntedankfest als den Tag des deutschen
Bauern. Fn allen Ortschaften wurden Ernte-
dankgottesdienste abgehalten und große Umzüge ver
anstaltet. Die ganze Bevölkerung beteiligte sich
daran. Alte Sitten und Gebräuche wurden wieder
aufgefrischt. Festlich geschmückte Bauernwagen fuh
ren durch die Ortschaften, gefüllt mit dem Segen
der Ernte. Auch die Stadt Melsungen zeigte schon
am Morgen reichen Flaggenschmuck. Dann fand
feierlicher Gottesdienst statt. Um 2 Uhr nachmittags
standen die Bewohner der einzelnen Stadtteile, in
Gruppen eingeteilt, am Marktplatz zum Abmarsch in
die Nachbarorte bereit. Mit Sang und Klang zogen
die riesigen Menschenschlangen durch die Fluren nach
Röhrenfurth, Kirchhof und Adelshausen, überall
freudigst empfangen. Es mögen an 3000 Stadtbe
wohner gewesen sein, die in diesen drei Zügen auf
das Land marschierten. Es war ein außerordentlich
heißer Oktobertag und mancher Schweißtropfen perlte.
Fn den Festansprachen wurde der Bauer als Lebens
quell unseres Volkes bezeichnet. Der Städter könne
nicht leben, wenn der Bauer nicht wäre. Die Radio
übertragung von der großen Erntedankfeier am
Bückeberg wurde überall angehört. Abends drehten
sich die Paare fröhlich beim Erntefesttanz.