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Vor Menschenaugen eine schöne Aue,
Wie ich sie nirgends auf der Erde schaue.
Die schöne Aue heißt der Wichtelgarten.
Da winken bunte Blumen aller Arten
In holder Fülle. Und von schwanken Zweigen
Goldnüsse sich und Honigzapfen neigen.
Für Fink und Eichhorn reifen nicht die Früchte,
Die sind für brave Leutchen, kleine Wichte.
Das grünt und blüht und reist zu jeder Zeit,
Da weht kein Hauch von der Vergänglichkeit.
Da zittert keine Blume vor dem Winter;
Denn steter Sommer herrscht dort, liebe Kinder.
Kein Schlüssel, nein, drei schlichte Zauberworte
Erschließen euch des Wundergartens Pforte.
Der Zauberspruch ist niemand offenbar,
Nur einer, die mir einst behilflich war.
Elisabeth:
O könnten wir in den Garten gehn
Und seine Herrlichkeiten sehn!
Wichteleller:
Ein reines Herz, ein getreuer Sinn
Finden immer den Weg dahin.
(Zu Reinhard)
Was tat'st du noch?
(Reinhard schweigt.)
Tannenpeter:
Am Pfannkuchenborn
Schlich er durch Hasel und Schlehendorn.
Wichteleller:
Was trieb dich dahin?
Reinhard:
Ich wollte schöpfen
Und mit dem Teig in den kleinen Töpfen
Schnellen Laufes zur Mutter eilen;
Die sollte backen ohne Verweilen.