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Wir stehen und flehen
Zu Gott unserm Herrn:
Laß wieder aufgehen
Den Bethlehemstern!
Laß ruhen die Fehden
Der Großen der Welt
Und hör unser Beten
Im himmlischen Zelt!
Wir heben die Hände
In heiliger Nacht:
O wende und ende,
Was Wunden gebracht.
Aus strahlendem Schreine
Leucht' über das Feld!
Erscheine, erscheine,
Du Frieden der Welt!
Wichteleller:
Euer Singen hat einen rechten Sinn.
Es ist andächtiges Beten drin.
Nun will ich zur Bescherung schreiten
Und euch ein schönes Fest bereiten.
(Sie schüttet Backwerk. Aepfel, Nüsse u. dergl. auf einen niedrigen,
roh gezimmerten Tisch. Zu den Wichteln:)
Zündet die Kerzen hurtig an.
Daß ich die Gaben verteilen kann!
(Von rechts lautes „He!" und „Hallo!" Reinhard kommt in
größter Eile von dort, erschrickt vor der Wichteleller, biegt vor
ihr aus und entweicht nach links in den Wald. Ihm nach
kommen Wichtelbeck und Tannenpeter. Echsenmännle und
Emsenhold verfolgen Reinhard nach links.)
Tannenpeter (weist hinter Reinhard her):
Seht ihn laufen! Seht ihn fliehn!
Heda! Holla, haltet ihn!
Waldwart (tritt auf):
Schockschwernot! Der Tannenpeter!
Was ist das für ein Gezeter?