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Der machte all unserm Glück ein Ende,
Ich lag auf den Knieen und rang die Hände,
Der Vater war fleißig, war- mutig im Wagen,
Beim Fällen hat ihn ein Baum erschlagen.
Liese:
O Mutter, denk nicht an die furchtbaren Stunden,
Der Vater hat Frieden im Himmel gefunden,
Er ist nicht erschlagen, ist auch nicht tot,
Er weilt bei den Engeln, beim lieben Gott.
Mutter (gedankenvoll nickend):
Du ähnelst dem Vater, mein liebes Kind,
Er sprach so wie du, war dir gleichgesinnt,
Beständig für and're zum Trösten bereit,
Und hatte doch selbst genug Herzeleid.
Hans:
Ach Mutter, glaubt, dein betrübtes Gesicht,
Gefällt unserm Vater im Himmel nicht.
Kommt, laßt uns're Stimmen zusammen erklingen,
Wir wollen ein Weihnachtslied uns singen.
Mutter (lächelnd):
Gern will ich versuchen, ob singen ich kann,
So wählet ein 'Lied — und feit* Hans, stimm an.
(Sie singen „Stille Nacht, heilige Nacht". Bei der 2. Strophe
tritt Liese aus die andere Seite der Mutter, bei der 3. Strophe
legen beide Kinder den Arm um ihre Mutter. Nach dem
Singen kleine Pause.)
Mutter:
Seht, Kinder, das ist uns're Weihnachtsfreude,
Doch nun ist's genug mit dem Aufsein für heute,
Ich bin wieder müde und möchte zur Ruh,
Wie gerne schließ' ich die Augen zu.
(Alle drei gehen ab.)