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Anker demIfocho der Fremdherrschaft
Bilder aus der Franzosenzeit in fünf Aufzügen
von Franz Witzel.
Kurze Inhaltsangabe.
Die Dichtung „Anker dem Joche der Fremdherrschaft" versetzt uns in dis Zeit
der französischen Fremdherrschaft zu Ansang des vorigen Jahrhunderts. 2m Mittel
punkt der Handlung steht dis Person des Pfarrers von Dambach auf dem Dinggau
bei Eschwege, Streibelsin, der, wie historisch feststeht, s. Zt. die Knaben feines Kirch
spiels als Mädchen und Jünglings als tot ins Kirchenbuch eintrug, um sie der
französischen Konskription zu entziehen. 2n der D«kung tritt uns Streibelsin
zunächst als begeisterter Franzossnfreund entgegen, cj^yofft von dem Amsturz de
alten Systems nur Gutes. Aber bald drängt sich ih>Ä durch die Leiden, dis infolge
der napoleonijchen Eroberungspolitik über feine Gemeinde kommen, dis Erkenntnis
auf, daß er sich getäuscht hat, und der innerlich umgewandelte Streibelsin fasst den
Entschluss, dem Napoleon ein Schnippchen zu schlagen, von dem die Leute noch nach
Idd Jahren erzählen sollen. An dieser Amwandlung des alten Herrn freut sich ganz
besonders Moritz, der älteste Sohn Streibelsin», der als Student in Marburg sich
nun den Desteebungen des Jugsndbundes offen anfchliepen kann und nach Königs
berg zu den Preussen will, als dis Nachricht von dem Ausgang des Feldzuges nach
Dusskand bekannt wird. Weniger erfreut über dis veränderte Gesinnung Streibeleins
ist der französische Präfekt von Ejchwege, der früher in dem lustigen Pastor, der
einem guten Tropfen nicht abhold war, grosses Wohlgefallen gehabt hat. Seins
Späher erkunden den Tatbestand. Streibelsin hat die Kirchenbücher gefälscht und
hochverräterischen Verkehr mit dem im preussischen Heere dienenden Sohne gepflogen.
Der Aebeltäter soll verhaftet und vor das Kriegsgericht in Ejchwege gestellt werden.
Der Präfekt eilt selbst nach Dambach, um die Verhaftung zu vollziehen. Aber
inzwischen ist die Schlacht bei Leipzig geschlagen. An der Spitze preussischer Füsiliere
erscheint Moritz, der ausgejandt war um den Dinggau nach versprengten Feinden
abzusuchen. Moritz befreit den Vater und stellt sich an die Spitze der Dambacher
Jugend zum Kampf gegen die Franzoseni „Kein Mann aus Dambach bleibt zurück,
wenn es gegen dis Franzosen geht".
And wenn die Welt voll Teufel wärl
Gin deutsches 6piel in einem Auszug
von Heinrich Äuppel.
Kurze Inhaltsangabe.
Spät abends kehrt Heer Eberhard von Erbach mit 2 gewappneten Knechten
in einer einsamen Gdenwaldherberge ein, wo er sich auf die Lauer legt, um Luther,
der zum Wormser Deichstag (1521) will, zu sangen und ihn dem Mainzer Erzbischof
auszuliefern. Ein Fuhrmann ist mit einem Fuder Frankenwein nach Worms unter
wegs. Er hat in Werthsim Luther predigen hören, gottgläubig und gewaltig. Ein
Duchdruckergssell trägt das neueste Nürnberger Flugblatt im Wams und verbreitet
heimlich „Dis Wittenberger Nachtigall" von Hans Sachs. Der Dittsr schnaubt vor
Ingrimm und will sich im Gebet an Gott wenden, dass er ihm den grossen Fang
gelingen lasse. Aber er kann nicht recht beten und wird sich seiner seelischen Gebe
schmerzlich bewusst. Da bricht aus der anstosssndsn Kammer machtvoller Gesang.
Das Lied „Ein feste Durg" reisst den Lauschenden zu Gott empor und erschüttert
ihn bis auf den Grund seiner suchenden Seele. Dann hebt nebenan ein starkes,
tröstliches Beten an, das ihn gleicherweise erquickt. Der Dittsr öffnet die Tür und
lädt den tapferen Beter zu erbaulicher Awiespeache ein und bittet ihn zuletzt, über
wältigt von des schlichten Mannes ^otteskühnem Sinn, um feinen Segen zu einem
guten Werk. Den Antichrist, den De. Luther will er fangen. Da gibt sich Luther
furchtlos zu erkennen. And wunderbar! — nun ist der Ditter gefangen, ergriffen
von Gottes gewaltiger Hand. Herr Eberhard bittet Luther, auf dem Weg nach
Worms in feiner Durg Erbach Einkehr zu halten. Luther willigt frohen Herzen»
ein. Beide brechen auf nach Erbach, dann nach Worms.
Das Spiel hat S Dollen für Jugendliche oder Erwachsene.
Helmat-Gchollen-Verlag- A. Dernecker, Melsungen