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In der Behandlung der tuberkulösen Lymphdrüsen
Erwachsener steht die R ö n t g e n b e st r a h l u n g an
erster Stelle.
«... ... Wo die geschilderten Behandlungsmethoden
y rurg jcye Ziele führen, kann die ch i r u r -
Lieyanolung Behandlung selbst bei schwerer
offener Lungentuberkulose noch Besserung, ja Dauererfolge
bringen.
Folgende Methoden haben sich einen dauernden Platz
im Heilplane gesichert: 1. die künstliche Gasbrust (Pneu
mothorax), 2. die Zwerchfellähmung durch Nervenschnitt
(Phrenikocxairese), 3. die Rippenausschneidung (Thorako-
plastik).
Jeder dieser Eingriffe hat bestimmte Anzeigen und
Gegenanzeigen. Die Eingriffe können sich aber auch er
gänzen, da allen Methoden gemeinsam ist, die tuber
kulöse Lunge ruhigzustellen und zum Zusammensinken
zu bringen. Man nennt diesen Zustand „Lungenkollaps".
In dem so oder so erreichten Kollapszustande können die
tuberkulösen Lungenherde am besten schrumpfen und ver
narben.
Das schonendste Verfahren ist die Anlegung der k ü n st-
l i ch e n G a s b r u st durch Einbringung von Gas oder
Luft in den Brustraum. Dadurch wird die kranke Lunge
von der Brustivand und vom Zwerchfell abgedrängt, durch
von Zeit zu Zeit wiederholte Nachsüllungen zusammen
gedrückt und allmählich stillgelegt. Die Dauer der Be
handlung mit Nachfüllungen schwankt je nach der Eigen
art des Falles und beträgt im allgemeinen mindestens
zwei Jahre. Nach Ausheilung der Lungenherde werden
die Nachfüllungen eingestellt, so daß die Lunge sich wie
der ausdehnen und den Brustraum ausfüllen kann.