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auseinandergesucht und je nach Beschaffenheit heiß oder
kalt gewaschen.
Besonders wichtig ist die Desinfektion der Taschen
tücher. Da die Taschentücher zum Abwischen des Mun
des benutzt und beim Niesen und Husten vor den Mund
gehalten werden, müssen sie im Gebrauche von Tuber
kulösen zu Bazillenträgern werden, auch wenn nicht in sie
hineingespuckt wird. Das Ausspucken ins Taschentuch ist
das kleinere Uebel gegenüber dem Ausspucken auf den
Fußboden. Man wird sich damit abfinden müssen, wenn
dem Kranken Taschenspuckfläschchen und Zimmerspucknapf '
nicht zur Verfügung stehen oder im Augenblick nicht er
reichbar sind. Solche Taschentücher sind bei nächster Ge
legenheit zur schmutzigen Wäsche in den Wäschebeutel zu
stecken und durch Einweichen bzw. Auskochen zu ent
keimen. Der Tuberkulöse soll sich jeden Morgen ein rei
nes Taschentuch leisten.
~ Auch der Tuberkulöse lebt nicht von dem,
9 9 was er ißt, sondern von dem, was er ver
daut! Der tuberkulöse Erwachsene braucht, um den Ge
wichtsverlust durch Zunehmen auszugleichen, etwa 3500
bis 3700 Kalorien. Das sind 100 g Eiweiß mit einem
Brennwerte von 410 Kalorien, 200 g Fett = 1640,
400 g Kohlehydrate = 1640, insgesamt 3690 Kalorien.
Was darüber ist, ist vom Uebel.
Besonderer Diätvorschriften bedarf es für den
Tuberkulösen nicht, solange die Verdauungsorgane gesund >
sind und regelrecht arbeiten. Bestehen Appetitmangel und !
Verdauungsstörungen, so wird nur der Arzt von Fall zu
Fall die richtigen Anweisungen geben können.
Für den Tuberkulosekranken ist eine g e m i s ch t e,
vitaminreiche Kost am zweckmäßigsten. Fn ihr liegt sein
Heil! Jede einseitig auf Fettmast eingestellte Kost ist