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bazillen aufgreifen und in den Mund einführen. Schmutz
flecke an der Oberkleidung sind gründlich mit Seife und
heißem Wasser oder mit Seifenspiritus auszureiben. An
züge und Kleider find von Zeit zu Zeit an sonnigen
Plätzen aufzuhängen und danach im Freien auszubürsten.
Von Tuberkulösen getragene Kleidungsstücke dürfen nur
dann an Gesunde verschenkt oder für Gesunde umgearbeitet
werden, wenn sie vorher desinfiziert sind. Wollene, baum
wollene und leinene Kleidungsstücke werden durch strö
menden Wasserdampf oder durch Formalindämpfe in be
sonderen Desinfektionsapparaten entseucht. Lederwaren,
Pelzwerk, Felle, Gummisachen, Filz, Sammet, bestickte
Uniformen vertragen das Desinfizieren mit strömendem
Dampf nicht. Diese Gegenstände sind längere Zeit den
Sonnenstrahlen auszusetzen und dann mit einer der ge
nannten Desinfektionsflüssigkeiten abzureiben oder im
Freien zu bürsten.
W"sck - Leib- und Bettwäsche des Tu-
D-qins-kUn« berkulösen ist nach dem Gebrauche zu sam-
' meln, damit nicht beim Herumwerfen ba
zillenhaltiger Wäschestaub in die Luft gelangt. Sie muß
ferner vor dem Waschen desinfiziert werden, sonst können
die Krankheitserreger auf die übrige Wäsche oder auf die
Atmungsorgane oder die Finger der Waschenden über
tragen werden.
Zu empfehlen ist das Auskochen der W ä s ch e,
soweit sie es eine halbe Stunde lang ohne Beschädigung
verträgt. Bunte Wäsche und wollene Stücke vertragen
das Auskochen nicht; sie sind in einen dichten, leinenen
Wäschebeutel, der in nächster Nähe des Bettes aufge
hängt ist, abzulegen und etwa 24 Stunden vor Beginn
des Waschens in einer Zotigen Rohlysoformlösung einzu
weichen. Danach wird die Wäsche in feuchtem Zustande