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Atmung pflegt durch die vergrößerten Mandeln behin
dert zu sein, so daß sie beim Schlafen den Mund offen
halten und schnarchen.
Die tuberkulösen Lymphdrüsen am Halse und im
Nacken sind als Knoten sichtbar oder fühlbar. Sie können
vereitern, durch die Haut durchbrechen und sondern dann
durch enge Gänge, Fisteln genannt, den ansteckenden
Eiter ab. Schon um diese Quelle der Ansteckung zu be
seitigen, empfiehlt sich die ärztliche Behandlung der offenen
Drüsenherde. Am häufigsten werden die Drüsengruppen
tuberkulös, die im Brustkörbe um die Lungenwurzel
herumliegen. Viel seltener und meist nur im Kindesalter
erkranken die Gekrösedrüsen im Unterleib.
Lymphdrüsenschwellungen zusammen mit Hautausschlä
gen und Neigung zu Schleimhautkatarrhen machen im
Kindesalter ein häufiges und bezeichnendes Krankheits
bild, die Skrofulöse. Die Skrofulöse ist nicht gleich
bedeutend mit Drüsentuberkulose und auch nicht immer
eine kindliche Tuberkulose. Sie stellt eine auf erblicher
Anlage beruhende erhöhte Bereitschaft zur Tuberkulose
dar und kann in Tuberkulose des kindlichen Organismus
übergehen. Ein erheblicher Prozentsatz der skrofulösen Kin
der erkrankt im späteren Alter an Lungentuberkulose.
Knochen- und
Gelenktnberkulose
Auf dem Lymph- und Blutwege kön
nen die Tuberkelbazillen in alle an
deren Organe verschleppt werden, so
z. B. in die Knochen und Gelenke. Knochen- und
Gelenktuberkulosen können aber auch dadurch entstehen,
daß Tuberkelbazillen durch kleinste Hautschrunden und
Hautwunden in den Körper hineingelangen und in dem
nächstgelegenen Knochen sich festsetzen. Hier kommt es
zu Eiterungen und Zerstörungen, Knochenfraß genannt.
Bon dem Knochen aus kann die Tuberkulose auf das