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Gruppe 3: Wer auf Tuberkulin reagiert und Krank
heitszeichen selbst spürt oder erkennbar bietet, ist tuber
kulös e k r a n k. Werden Tuberkelbazillen in dem Lun
genschleim nicht ausgeschieden, liegt eine g e s ch l o s s e n e
Lungentuberkulose vor. Sind Bazillen im Auswurf nach
weisbar, so handelt es sich um eine offene, an
st e ck e n d e Lungentuberkulose. Sichere Krankheitszeichen
und Untersuchungsbefunde sprechen auch beim Fehlen von
Auswurf und von Bazillen im Auswurf für eine tätige
(aktive) und darum b e h a n d l u n g s b e d ii r f t i g e
Lungentuberkulose. Das große Heer dieser tuberkulösen
Lungenkranken bietet die besten Heilungsaussichten.
Gruppe 4: Hierher gehören diejenigen Fülle, bei
denen die Tuberkulose weder tätig ist, noch fortschreitet,
aber doch noch nicht geheilt ist: die Tuberkuloseherde im
Körper ruhen, sind inaktiv. Ihre Träger sind nicht
behandlungsbedürftig, bedürfen aber doch der Beobachtung
und Röntgenkontrolle durch Arzt oder Fürsorgestellen. Sie
stehen zwischen den gesunden und kranken Tuberkulösen.
Gruppe 5: Wer durch Heilmaßnahmen eine Ver
narbung der Tuberkuloseherde, anhaltendes Wohlbefinden
und die volle Berufsfähigkeit erreicht hat, ist als ge
heilt anzusehen. Man darf von Heilung der Tuber
kulose aber erst sprechen, wenn bei dauernd gutem ^Allge
meinbefinden mindestens zwei Jahre lang kein Rückfall
und keine Krankheitszeichen bemerkbar wurden. Solche
geheilten Tuberkulösen bleiben bei zweckmäßiger Lebens
führung auch dauernd gesund.
Der tuberkulöse Erstherd im Körper gleicht also dem
Funken, der glimmt, aufflammen oder erlöschen kann.
Die tätige Lungentuberkulose ist die zehrende Flamme.
Darum gebt acht, sorgt vor und handelt nach ärztlichem
Rate, damit der Funke nicht zur Flamme, die heilbare
Tuberkulose nicht zur unheilbaren Schwindsucht wird.