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und kleines Herz mit Neigung zu beschleunigter Herz
tätigkeit. Sie neigen schon von früher Jugend an zu Er
kältungskrankheiten der Luftwege.
Die Empfänglichkeit für Tuberkulose wird erwor
ben durch alle Schädigungen, die die Widerstandsfähig
keit des Körpers herabsetzen. Als Schädigungen sind in
erster Linie zu nennen: ungesunde Wohnung, unzweck
mäßige oder ungenügende Ernährung, mangelhafte Körper
pflege, schwächende Krankheiten, häufige Erkältungen,
Ueberanstrengungen, Ausschweifungen, Trunksucht, Nikotin-
mitzbrauch usw.
Nicht jeder Tuberkelbazillus, der in den
gr ' Körper eingedrungen ist, verursacht auch
us e ung gixjch Tuberkulose. Für das Zustande
kommen der tuberkulösen Erkrankung ist ein öfters
wiederkehrendes oder lange anhaltendes oder zahlreiches
Eindringen von Tuberkelbazillen in den Körper not
wendig. Diese Bedingung ist bei nahem Verkehr oder
dichtem Zusammenleben mit unreinlichen Tuberkulösen er
füllt, z. B. in der Familie eines Schwindsüchtigen, der
unvorsichtig mit seinem Auswurf umgeht.
Die Hauptquelle der tuberkulösen Ansteckung ist
der schwindsüchtige Mensch. Von ihm verbreitet sich der
Ansteckungsstoff durch den bazillenhaltigen Lungenaus-
wurf oder durch die Absonderungen anderer tuberkulös
erkrankter Organe. Die Uebertragung durch Milch, But
ter, Fleisch perlsüchtiger Rinder ist für den Erwachsenen
kaum zu fürchten. An der Gefährlichkeit solcher Milch
für das Kindesalter ist festzuhalten.
Eingangspforten für die Tuberkelbazillen find
die äußere Haut oder Schleimhaut, der Verdauungskanal
und die Lunge. Die äußere 5) a u t ermöglicht schon bei
ganz oberflächlichen Verletzungen das Eindringen des Tu