Beisetzung Wilhelms II.
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statt. An der hessischen Grenze bei der Mainkur erwartete den von acht
Rappen gezogenen Leichenwagen eine Kompagnie des dritten Infanterie
regiments, die den Trauerzug in dunkler Nacht bei Fackelschein nach
Hanau führte. Bor der Marienkirche empfing Friedrich Wilhelm mit
der gesamten Geistlichkeit den Sarg des Vaters und geleitete ihn zu
der Gruft, wo der Leichnam Wilhelms II. neben den Resten seiner
Großmutter, der englischen Landgräfin Marie, beigesetzt wurde. Die
junge Witwe des Kurfürsten, Gräfin Caroline von Bergen, hei
ratete ein paar Jahre später (1851) einen sächsischen Grafen Hohen-
thal und schenkte ihm zwei Sohnes, die trotz hessischen Protestes den
Doppelnamen Grafen von Hohenthal und Bergen führten. Zum zweiten
Male Witwe geworden, starb die Gräfin 1877 auf Schloß Knauthain
bei Leipzig.
*) Der ältere war wie sein Vater lange Jahre sächsischer Gesandter in Berlin
(ch 1909), der jüngere starb 1915 al« Kompagnieführer im Gefangenenlagers
Zwehren al» Opfer des dort herrschenden Fleckchphus.