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men hatten. Nur die Segelfregatte „Parthenope" lag
unter der alten Flagge unter den Kanonen der Festungs
batterien und beteiligte sich an der Abwehr der pie-
montesischen Kanonade. Diese hatte nun land- und
seewärts begonnen. Den Verteidigern fehlte es an
genügend armierten Geschützen, um ihr wirkungsvoll
zu begegnen. Am 22. Januar spien die Geschütze
Persanos und Cialdinis unaufhörlich gegen die Stadt.
Die Belagerten brachten den Schiffen „Garibaldi",
„Constituzione" und „Maria Adelaida" schwere Schäden
bei, so daß Persano sich bewogen sah, aus der Ge
schoßlinie sich zurückzuziehen. Aber von der Land
seite wurde Gaäta die ganze Woche hindurch ohne
Aufhören beschossen, wobei mehr Schaden in der Stadt
als an den Befestigungen angerichtet wurde. Zn der
Nacht vom 31. Januar wurde das Alkantara-Kloster
durch einen Hagel von Granaten zerstört, wobei der
Bischof nebst verschiedenen Priestern und Mönchen
tödlich verwundet wurde. Am 29. Januar hatte der
wackere Afanti di Riviera zwölf im Festungsarsenal
gegossene Geschütze in die Batterien gebracht. Sie
brachten ein Pulvermagazin der Belagerer zum Auf
fliegen. Am 30. Januar traf ein Schuß das piemon-
tesische Schiff „Mozambano" in einer Entfernung von
3200 Metern.
Bis zum 5. Januar war die Wirkung der Be
schießung auf die Festungswerke ganz gering geblieben.