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ihren Palast und bestiegen in Begleitung der Gesandten
Österreichs, Spaniens, Preußens und Bayerns eine
spanische Fregatte. Die neapolitanische Flotte hatte
den Befehl erhalten, zu folgen, aber nur die Segel
fregatte „Parthenope" gehorchte. Abgesehen von der
eigenen Mannschaft, hatte sie viele treue Matrosen an
Bord, welche die anderen Schiffe verließen, als sie
das Einverständnis der Offiziere mit Persano bemerkten.
Persano bemerkt in seinem Tagebuch, er habe die
„Parthenope" erst angreifen wollen, dann jedoch seinen
Plan aufgegeben als zu dreist, und weil das Schiff
auch keinen besonderen Wert besessen habe.
Die Stadt war ruhig. Das Cavoursche und das
Mazzinifche Komitee stritten sich über die zu ergreifen
den Maßregeln. Die Forts waren noch von neapoli
tanischen Truppen besetzt.
Am 7. September verkündeten um 11 Uhr morgens
die Cavourschen Parteigänger eine „vorläufige Regie
rung". Mittags langten Garibaldi und sein Stab von
Salerno mittels Eisenbahn an. Der Diktator löste die
eben eingesetzte Regierung auf und bildete sodann ein
Ministerium mit Liborio Romano als Premier und
Cosenz als Kriegsminister. Die Republik ward nicht
ausgerufen, sondern alle Maßregeln wurden im Namen
König Viktor Emanuels I. getroffen. Am Abend
hißten die neapolitanischen Schiffe die sardinische Flagge
und wurden von den Kanonen der Persano unter-